Die Klitschko-Brüder haben sich am Donnerstag in den Würzburger Stadtrat zugeschaltet. Per Videoübertragung schilderte Vitali Klitschko, der Bürgermeister von Kiew ist, die Situation in der heftig umkämpften Ukraine insgesamt und der Hauptstadt Kiew, aus der immer mehr Menschen fliehen. Er sprach davon, dass viele Orte völlig zerstört seien und "bei minus zehn Grad" keine Heizung funktioniere. Und er bedankte sich für die große Unterstützung, die sein Land erhalte. Im Saal reagierten die Stadträte und -rätinnen bewegt und mit stehenden Ovationen.
Der Stadtrat war planmäßig in Präsenz und per Videozuschaltung einzelner Stadträtinnen und -räte zusammengekommen. Zu Beginn der Sitzung ergriffen dann überraschenderweise die Brüder das Wort. Sie warben für jede erdenkliche Unterstützung für Kiew und das angegriffene Land und machten deutlich, dass es neben Spenden und Aufnahmebereitschaft von Flüchtlingen auch weitere Waffen und entschiedene Schritte gegen Russland brauche. Vitali Klitschko sagte: "Dieser Krieg trifft jeden in Europa."
Die Schalte sei "sehr spontan" über private Kontakte des Oberbürgermeisters Christian Schuchardt zustande gekommen, teilte die Stadt später mit. Schuchardt selbst war in der Sitzung den Tränen nahe. Der Stadtrat hielt nach der Schalte der Klitschko-Brüder eine Schweigeminute ab.