Klimawandel:2022 war in Bayern das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen

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Im Mittel lagen die Temperaturen in Bayern 2022 bei 10,1 Grad - im Hitzesommer kletterte das Thermometer häufig über die 30-Grad-Grenze. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

Die Erderwärmung schreitet weiter voran und wird auch am Wetter im Freistaat immer sichtbarer. In einem Ort bei Bayreuth vollzog sich im Dezember ein spektakulärer Temperaturwechsel.

Das Jahr 2022 war nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Bayern das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Die Temperatur habe im Mittel bei 10,1 Grad Celsius gelegen. "Das rekordwarme Jahr 2022 sollte für uns alle ein erneuter Ansporn sein, beim Klimaschutz endlich vom Reden zum Handeln zu kommen", sagte Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt des Deutschen Wetterdienstes (DWD). "Wir haben es bisher nicht geschafft, wirkungsvoll auf die Treibhausgasbremse zu treten. Die Erderwärmung schreitet nahezu ungebremst voran", betonte er.

In Bayern sei schon der Winter sehr mild gewesen, Schneefall ein Phänomen, das eher im Bergland zu sehen war. An den sonnigsten März seit Beginn der Aufzeichnungen habe sich der zweitsonnigste und auch zweitwärmste Sommer angeschlossen. Wärmerekorde gab es auch im Oktober. Dagegen wurde es in der ersten Dezemberhälfte ungewöhnlich eisig.

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In Heinersreuth-Vollhof bei Bayreuth wurde am 18. Dezember mit -19,3 Grad Celsius der deutschlandweit tiefste Jahreswert ermittelt. Innerhalb von fünf Tagen kletterte die Temperatur dann um sagenhafte 30,6 Grad. Am 23. Dezember wurden an derselben Station 11,3 Grad gemessen. Die Folge waren zunächst Glatteis - später Hochwasser, besonders in Teilen der Regierungsbezirke Oberfranken und Unterfranken.

Insgesamt war der Freistaat im Dezember aber das sonnigste aller Bundesländer. Während bundesweit der Niederschlag geringer ausfiel als im langjährigen Mittel, blieb Bayern 2022 ein relativ nasses Bundesland. Im Schnitt fielen 778 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, die Alpen kamen sogar auf 1500 Liter. Bundesweit lag die Niederschlagsmenge bei 670 Litern - ein Minus von 15 Prozent gegenüber der Referenzperiode von 1961 bis 1990. Die 2020 Sonnenstunden im Freistaat bedeuteten einen Wert leicht unter dem Bundesdurchschnitt von 2025.

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