Walter Mixa:"Freimütig und fröhlich" mit dem Papst

Nach seiner Audienz beim Papst äußert sich Walter Mixa erstmals öffentlich zu dem Gespräch - und lobt die gute Atmosphäre. In Augsburg wird derweil über seinen Nachfolger spekuliert.

Nach seiner Audienz bei Papst Benedikt XVI. fühlt sich der zurückgetretene Augsburger Bischof Walter Mixa "erleichtert". Er sei "sehr froh, dass ich 50 Minuten lang mit dem Heiligen Vater freimütig und fröhlich habe sprechen können", sagte Mixa dem Nachrichtenmagazin Focus. Über Details allerdings wolle er nicht reden, da der Heilige Stuhl dazu das Nötige und "sehr Positive" veröffentlicht habe.

Beten und Schweigen: Nach den vielen Skandalen um Walter Mixa soll sich der zurückgetretene Augsburger Bischof nun eine Zeit lang zurückziehen. (Foto: ap)

Mixa war vom Papst im Apostolischen Palast zu einer Audienz empfangen worden. Der Vatikan teilte anschließend mit, dass sich der Bischof nun zu "einer Zeit des Schweigens, der Sammlung und des Gebets zurückziehen" werde. Wohin weiß Mixa aber noch nicht. "Das muss noch entschieden werden."

Benedikt XVI. hatte am Donnerstag in der Privataudienz endgültig klargemacht, dass es für Mixa keinen Weg zurück auf den Bischofsstuhl gibt. Nach Angaben des Vatikans räumte Mixa in der Audienz erneut Fehler und Irrtümer ein, "die zu einem Vertrauensverlust führten und die den Rücktritt unvermeidlich werden ließen".

Mixa soll in seiner Zeit als Stadtpfarrer in Schrobenhausen Kinder geschlagen und Stiftungsgelder zweckentfremdet haben. Der Papst hatte aber auch die deutschen Bischöfe Reinhard Marx und Robert Zollitsch bei der Audienz am Donnerstag wegen "maßloser Polemik" gegenüber Mixa kritisiert.

Die Mixa-Affäre sorgte auch im Bistum Augsburg für viel Streit. Inzwischen wird bereits über mögliche Nachfolger spekuliert. Doch erst wenn klar sei, wohin Mixa nach einem Auszug aus dem Augsburger Bischofspalais gehe, könne auch über Kandidaten für den Bischofsstuhl diskutiert werden, hieß es. Bis zu einer Neubesetzung können Monate vergehen.

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