Photovoltaik und Abwärme:Uni Passau bekommt klimaneutrales Rechenzentrum

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An der Universität Passau soll bis Ende 2024 ein neues klimaneutrales Rechenzentrum entstehen. Das vom Digitalministerium unterstützte Projekt namens "Bavarian Green Data Center" sieht vor, dass eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Rechenzentrums die notwendige Energie für die Server liefert.

Die wachsende Nachfrage nach Rechenleistungen führt seit Jahren zu einem stetig steigenden Energieverbrauch der Rechenzentren. Der jährliche Energiebedarf deutscher Rechenzentren betrug 2020 rund 16 Milliarden Kilowattstunden - gegenüber rund zehn Milliarden Kilowattstunden in 2010. Da der größte Teil der Energie bei Rechenzentren als Abwärme verloren geht, liegt einer der Schwerpunkte des Konzepts auf der Nachnutzung der Abwärme. Sie soll für den Anbau von CO2-absorbierenden Pflanzen in einem mit dem Gebäude verbundenen Gewächshaus genutzt werden, teilte das Ministerium am Dienstag in München mit. Ziel sei es, die Möglichkeiten zu erforschen, um Rechenzentren, ihren Energieverbrauch und die Nutzung ihrer Abwärme so aufzustellen, dass sie klimaneutral oder sogar klimapositiv arbeiten könnten. Der genaue Kostenplan stehe noch nicht fest.

"Wir müssen unseren Energieverbrauch deutlich reduzieren. Das gilt auch und gerade für den Einsatz von IT und den stetig wachsenden Bedarf an Rechenkapazität", sagte Digitalministerin Judith Gerlach (CSU). Das neue Leuchtturmprojekt sei gut fürs Klima und für die digitale Transformation. Das "Bavarian Green Data Center" soll am Standort neben dem Sportzentrum der Universität entstehen. Unter anderem soll erforscht werden, ob und wie durch intelligente Planung der Rechenlast für Künstliche-Intelligenz-Server Kohlendioxid eingespart werden kann und wie viel CO2-Absorption durch verschiedene Bepflanzung möglich ist.

Die Universität verfüge bereits über einschlägige Erfahrungen. Seit rund 30 Jahren nutze sie ihre Abwärme und setze Technik zur regenerativen Energiegewinnung ein, um Heizen, Kühlen und Lüften nachhaltig zu gestalten. Darüber hinaus bestünden erste Erfahrungen mit innovativen Urban-Gardening-Modellen und etablierte Strukturen im Bereich der Nachhaltigkeit.

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