Tiere:Naturschutzverband: Mehr als 1200 Storchenpaare in Bayern

Störche versammeln sich an einem Verkehrsschild, das ein Naturschutzgebiet ausweist. (Foto: Thomas Warnack/dpa)

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Hilpoltstein (dpa/lby) - In Bayern haben in diesem Jahr laut dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) mehr als 1200 Storchenpaare gebrütet. Damit seien in diesem Jahr so viele brütende Störche in Bayern gezählt worden wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnung der Bestandszahlen im Jahr 1900, teilte der LBV am Mittwoch im mittelfränkischen Hilpoltstein mit.

Bereits im Vorjahr habe man den Rekord von über 1000 Storchenpaaren geknackt, fügte die LBV-Weißstorchexpertin Oda Wieding hinzu. Die neuen Storchenpaare hätten sich in ganz Bayern niedergelassen. Die meisten Neuansiedlungen habe es erneut vor allem in Westbayern in ohnehin schon dicht besetzten Gebieten wie Oettingen im schwäbischen Ries und Uehlfeld im mittelfränkischen Aischtal geben, sagte Wieding. Neue Storchennester wurden dem LBV aber auch aus Ostbayern gemeldet. Etwa aus den Städten Amberg, Neumarkt in der Oberpfalz und Schwandorf.

Dem LBV liegen auch erste Daten zur noch nicht abgeschlossenen Brutsaison vor. Die meist kurzen Regenschauer im Mai und Juni haben demnach für einzelne Verluste unter den Jungstörchen gesorgt. Im Voralpenraum seien im Juni vermehrt Jungvögel bei sehr starken Gewittern gestorben. „Diese Rückschläge konnten aber durch Bruterfolge wie zum Beispiel in Mittelfranken ausgeglichen werden“, sagte die Biologin Wieding.

1984 hatte der LBV im Auftrag des Landesamts für Umwelt (LfU) mit einem Artenhilfsprogramm für den Weißstorch begonnen und Nahrungsflächen und Nisthilfen in Bayern gesichert und neu angelegt. Als Folge nahm die Zahl der Störche in Bayern wieder deutlich zu. 1988 hatte es laut LBV nur noch 58 Brutpaare in Bayern gegeben.

© dpa-infocom, dpa:230823-99-930160/2

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