Wetter:Sturm in Bayern: Umgestürzte Bäume und Zugausfälle

Lesezeit: 2 min

Einsatzkräfte der Feuerwehr beseitigen auf der Staatsstraße 2198 zwischen Berg und Issigau umgestürzte Bäume. (Foto: Pieknik/dpa)

Meteorologen warnen in den Tagen vor Weihnachten vor Dauerregen und orkanartigen Böen. Die machen sich bereits stark bemerkbar - auf der Schiene und auf den Straßen. Zusätzlich herrscht in den Alpen teilweise Lawinengefahr.

Das Sturmtief "Zoltan" sorgt im Bahnverkehr in Bayern für Ausfälle und Verspätungen. Die Deutsche Bahn warnt am Freitag vor ganztägigen witterungsbedingten Beeinträchtigungen. Der Fernverkehr sei dabei besonders stark betroffen. Reisenden wird geraten, sich vor Fahrtantritt online über die möglichen Verbindungen zu informieren. Die Zugbindung sei für Freitag aufgehoben. Die DB verwies allerdings auch darauf, dass die Züge im Fernverkehr wegen der bevorstehenden Weihnachtstage bereits sehr stark ausgelastet seien.

Auf der Bahnstrecke zwischen Schirnding (Landkreis Wunsiedel) und Nürnberg prallte am Donnerstagabend ein Zug gegen einen Baum, der auf die Gleise gestürzt war. Nach Polizeiangaben wurde niemand verletzt. Die Fahrgäste mussten auf einen Schienenersatzverkehr ausweichen. Zur Höhe des Schadens konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen.

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Auch auf der Strecke zwischen Garmisch-Partenkirchen und Griesen kommt es derzeit zu großen Problemen. Aufgrund eines umgestürzten Baumes ist die Strecke derzeit in beiden Richtungen gesperrt. Es kommt zu Ausfällen und Verspätungen. Die Deutsche Bahn hat nach eigenen Angaben einen Ersatzverkehr mit vier Taxis eingerichtet.

Auch auf der Straße kam es bayernweit wegen der starken Sturmböen und des Dauerregens zu Beeinträchtigungen und zahlreichen Einsätzen von Polizei und Feuerwehr. Vor allem haben umgestürzte Bäume und abgerissene Äste für kleinere Schäden gesorgt. In Niederbayern verzeichnet die Polizei rund 100 witterungsbedingte Einsätze, überwiegend wegen umgestürzter Bäume und umgefallener Baustellenabsicherungen. Auf der Autobahn 93 kam es zwischen den Anschlussstellen Aiglsbach und Mainburg (Landkreis Kelheim) zu mehreren Unfällen, nachdem ein Baum auf die Fahrbahn stürzte.

Ein Lastwagenfahrer wurde dabei schwer verletzt. Im Landkreis Passau sei es aufgrund des starken Windes zu kurzzeitigen Stromausfällen gekommen. Auch in Oberfranken mussten Einsatzkräfte in über 200 Fällen unwetterbedingt ausrücken, wie die Polizei am Freitagmorgen mitteilte. Auf der Autobahn 9 bei Himmelkron (Landkreis Kulmbach) kam es in Fahrtrichtung München wetterbedingt zu zwei halbstündigen Vollsperrungen. Nach Polizeiangaben ragten Hinweisschilder sturmbedingt auf die Fahrbahn. Die Sperrungen seien bereits aufgehoben.

In Remlingen (Landkreis Würzburg) verlor ein 36 Jahre alter Fahrer die Kontrolle über sein Auto und landete im Graben. Der unbeladene Anhänger des Fahrzeugs sei nach Polizeiangaben von einer starken Windböe erfasst worden, wodurch das Auto ins Schleudern geriet. Das Auto blieb auf dem Dach liegen. Der Mann blieb unverletzt. In Neustadt bei Coburg stürzten mehrere Bäume auf ein Garagendach. Es entstand ein Schaden von 15 000 Euro, teilte die Polizei mit. Im oberfränkischen Stockheim (Landkreis Kronach) musste eine Bahnunterführung gesperrt werden, die wegen des andauernden Regens überschwemmt wurde.

Intensiver Schneefall und Orkanböen führen laut einer Mitteilung des Landesamtes für Umwelt (LfU) in höheren Lagen der bayerischen Alpen zu einer "angespannten Lawinensituation". Gebietsweise sei am Wochenende mit großer Lawinengefahr, Warnstufe 4, zu rechnen. Der Neu- und Triebschnee verbindee sich nur schlecht mit der Altschneedecke und könne sich demnach von selbst lösen oder durch einen einzelnen Wintersportler als Lawine ausgelöst werden. Laut LfU wird die Lawinensituation über die Weihnachtstage kritisch bleiben.

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