Studie:Deutsch und Englisch: Bayerns Neuntklässler vorne mit dabei

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Eine Schülerin schreibt eine Prüfung. (Foto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild)

Eine Bildungsstudie bescheinigt Schülern in Deutschland erneut schlechtere Leistungen im Fach Deutsch. In Bayern fällt der Rückgang aber gering aus. In einem anderen Fach legen die bayerischen Schülerinnen und Schüler sogar deutlich zu.

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München/Berlin (dpa/lby) - Mit ihren Leistungen in Deutsch und Englisch stehen Neuntklässler an Bayerns Schulen laut einer Studie bundesweit weiter mit an der Spitze. Das geht aus dem IQB-Bildungstrend hervor, der am Freitag zum Abschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) in Berlin vorgelegt wurde.

Bei deutschlandweiten Tests zum Erreichen des Mindeststandards für den mittleren Schulabschluss (MSA) landeten Bayerns Schüler im Fach Deutsch in den Bereichen Zuhören und Orthografie jeweils auf dem ersten Platz. Mit den Leistungen im Bereich Lesen erreichte der Freistaat den zweiten Platz. Im Vergleich zum Jahr 2015 nahmen die Leistungen der Schülerinnen und Schüler laut der Untersuchung aber leicht ab.

Im Fach Englisch und den Bereichen Leseverstehen und Hörverstehen erzielten Bayerns Neuntklässler ebenfalls sehr gute Leistungen - und landeten im bundesweiten Vergleich auf den Plätzen eins und zwei. Zugleich nahm im Fach Englisch der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die die Mindeststandards erreichten, im Vergleich zu 2015 signifikant zu.

„Die bayerischen Ergebnisse im Bildungstrend können sich sehen lassen“, teilte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) am Freitag in München mit. „Dass wir in Bayern so gut abschneiden, liegt vor allen Dingen an unseren großartigen Lehrkräften, die in jeder Schulart tolle Arbeit leisten.“

Dennoch gingen in Bayern - analog zum bundesweiten Trend - die Leistungen im Fach Deutsch leicht zurück. „Hier spürt man natürlich noch die Corona-Zeit oder auch Faktoren wie die Fluchtbewegungen und die Migration“, befand Minister Piazolo. Das müsse Anlass sein, ganz genau zu analysieren und Maßnahmen für die Deutschförderung nochmal zu verstärken.

Der IQB-Bildungstrend blickt auch auf den Anteil an Schülerinnen und Schülern, die Mindeststandards nicht erreichen. Hier schneidet Bayern in allen Werten deutlich besser ab als der Bundesdurchschnitt.

Mit Blick auf die Entwicklung in Deutschland zeigt die Untersuchung: Etwa jeder Dritte scheiterte im vergangenen Jahr bei den Tests an Mindeststandards für den mittleren Schulabschluss (MSA) im Bereich Lese- und Hörverständnis, mehr als jeder Fünfte verfehlte diese im Bereich Rechtschreibung.

In der Studie wird einschränkend darauf hingewiesen, dass die getesteten Neuntklässler noch ein Jahr Zeit haben, um die MSA-Standards zu erreichen. Der mittlere Schulabschluss wird in der Regel am Ende der zehnten Klasse erworben.

Beim IQB-Bildungstrend wird regelmäßig in großflächigen Tests überprüft, inwieweit Schülerinnen und Schüler die Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz erfüllen. In diesen ist festgelegt, was Schüler können sollten, wenn sie eine bestimmte Bildungsetappe abgeschlossen haben.

Mehr als 30 000 Neuntklässler an mehr als 1500 Schulen in Deutschland mussten in der vorliegenden Testserie Aufgaben in Deutsch und Englisch lösen. Sie bekamen schriftliche Texte und Hörtexte und mussten danach inhaltliche Fragen beantworten, um zu prüfen, wie gut sie die Texte verstanden haben. Es war die dritte Erhebung dieser Art nach 2015 und 2009. Getestet wurde zwischen April und Juli 2022. Schulen und Klassen wurden repräsentativ ausgewählt.

© dpa-infocom, dpa:231013-99-553098/4

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