Schule:Bayern hat die meisten Sitzenbleiber

36 000 Kinder und Jugendliche haben in Bayern im Schuljahr 2019/2020 eine Klasse wiederholt. (Archivbild) (Foto: imago images/Fotostand)

Im Schuljahr 2019/2020 haben im Freistaat 36 000 Kinder und Jugendliche eine Klasse wiederholt. Das sind 3,8 Prozent aller Schülerinnen und Schüler.

Im Freistaat haben im Schuljahr 2019/20 so viele Schülerinnen und Schüler eine Klasse wiederholt wie in keinem anderen Bundesland. Sie waren im Sommer 2019 nicht versetzt worden oder entschieden sich freiwillig für den Schritt, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. "In Bayern waren sowohl die Zahl, als auch der Anteil der Wiederholerinnen und Wiederholer am höchsten: 36 000 Kinder und Jugendliche beziehungsweise 3,8 Prozent der Schülerinnen und Schüler besuchten im Schuljahr 2019/2020 die gleiche Klassenstufe zum wiederholten Mal."

Bundesweit waren es im Durchschnitt 2,3 Prozent - der Wert wird durch die höheren Zahlen aus Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt stark geprägt. Am seltensten wiederholten Schüler in Berlin eine Jahrgangsstufe, dort waren es nur 1,1 Prozent. Bundesweit wiederholten den Angaben zufolge rund 143 600 Schülerinnen und Schüler die Klassenstufe. Die Zahlen beziehen sich auf allgemeinbildende Schulen. In den vergangenen 20 Jahren ist der Anteil derjenigen, die eine Klassenstufe wiederholen, um 0,5 Prozentpunkte gesunken.

Bundesweit gingen im Schuljahr 2019/2020 etwa 8,3 Millionen Kinder und Jugendliche in allgemeinbildende Schulen. 2,4 Millionen junge Menschen besuchten berufliche Schulen.

Welche Auswirkungen die Corona-Pandemie haben werde, sei noch nicht bekannt, erklärte das Bundesamt. Im vergangenen Jahr hätten die Bundesländer unterschiedliche Regelungen zur Versetzung gefunden. In Bayern etwa hatte das Kultusministerium angekündigt, das sogenannte Vorrücken auf Probe großzügig anzuwenden.

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