Mord in Schnaittach:"Sie wollte ihn für sich allein"

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Der Tatort: Polizisten und Mitarbeiter der Spurensicherung auf dem Anwesen des vermissten Ehepaars. (Foto: dpa)

Ein junges Paar fleht um Hilfe: Die Eltern des Mannes sind verschwunden. Sechs Tage später werden diese gefunden - eingemauert im eigenen Anwesen. Eine Geschichte von Gift, Lügen und Liebesbriefen.

Von Hans Holzhaider

Es war ein denkwürdiger Auftritt am 16. Januar 2018 im lokalen Franken-Fernsehen: Ingo P., 26, und seine Ehefrau Stephanie, 23, sprechen über die Eltern des jungen Ehemanns, Peter und Elfriede P., die, angeblich, von einer Urlaubsreise nicht zurückgekehrt sind. "Hoffentlich kann irgendjemand von euch einen Hinweis auf meine Eltern geben", sagt Ingo P. mit flehentlicher Stimme. "Wir vermissen sie schmerzlichst. Die größte Freude, die man uns machen könnte, wäre, wenn die beiden wieder zur Tür reinkommen." Am 13. Dezember, sagt Ingo P., seien die Eltern abgereist, mit unbekanntem Ziel. Am 27. hätten sie zurückkommen sollen. Am 28. hat er sie bei der Polizei als vermisst gemeldet. Das Paar zeigt dem Reporter Fotos von Weihnachten 2016. "Ist halt schade", sagt Ingo P., "dieses Jahr wollten wir auch wieder mit ihnen feiern." Die junge Ehefrau sagt: "Hoffentlich werden sie bald gefunden. Sie hängen ja so an der Familie, vor allem an ihrem Sohn." Und Ingo P. fügt noch an: "Mein Vater hat immer gesagt: In Schnaittach bin ich geboren, in Schnaittach geht's auch zu Ende."

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