An Rodinger Schule:Masken-Atteste lösen Verwirrung aus

Weil sie per ärztlichem Attest von der Maskenpflicht befreit sind, werden sechs Kinder an einer Realschule in Roding im Kreis Cham von ihren eigentlichen Klassen getrennt. Wie zunächst der Bayerische Rundfunk berichtete, reagierte Schulleiter Alexander Peintinger so auf die Zunahme solcher Atteste. "Die Eltern reden mit mir nicht darüber, was dem Kind fehlt, das bin ich anders gewohnt", sagt Peintinger. Die Eltern hätten das Attest nicht einmal aus der Hand gegeben, der Schulleiter durfte es nicht kopieren und nur im Stehen durchlesen. Besonders, dass die Atteste zeitlich unbegrenzt und alle von derselben Praxis im Nachbarlandkreis Schwandorf kommen, sei ihm suspekt. Deshalb hat der Schulleiter "erhebliche Zweifel" und Beschwerde bei der Bayerischen Landesärztekammer eingereicht. Diese wurde bereits angenommen und werde nun überprüft. "Ich hätte den Schülern den Zugang zur Schule eigentlich verweigern müssen. Es gilt nun einmal Maskenpflicht." Das habe er mit seiner beruflichen Einstellung jedoch nicht vereinbaren können, weshalb er die Schüler in einem separaten Klassenzimmer betreuen ließ. Bisher gab es an der Schule keinen Corona-Fall, das solle auch so bleiben: "Ich habe eine Verantwortung allen Schülern gegenüber", so Peintinger. Unterdessen haben das Verwaltungsgericht Würzburg sowie der Bayerische Verwaltungsgerichtshof Eilanträge gegen die Maskenpflicht für Grundschüler abgewiesen. Eltern hatten Atteste vorgelegt, in denen es ohne weitere Begründung hieß, sie könnten "aus gesundheitlichen Gründen" die Masken nicht tragen.

© SZ vom 28.10.2020 / Paut - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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