Vor Gericht in Regensburg:Vater gesteht Tötung von Tochter und Sohn

Seine Kinder sollten nicht bei der Ex-Freundin und deren neuem Partner aufwachsen. Lieber habe er sie umgebracht, räumt der Mann vor Gericht ein.

Er soll seinen eigenen Kindern ein Spiel vorgegaukelt und sie dann umgebracht haben: Zu Prozessbeginn vor dem Landgericht Regensburg hat der Angeklagte gestanden, seine Tochter und seinen Sohn mit einer Plastiktüte erstickt und mit den Händen erwürgt zu haben. "Meine Kinder waren das Wichtigste in meinem Leben", beteuerte der 37-Jährige in einer schriftlichen Erklärung, die sein Anwalt am Donnerstag vorlas.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann zweifachen Mord vor. Er soll die sechs und acht Jahre alten Kinder getötet haben, um damit seiner getrennt von ihm lebenden Partnerin Schuldgefühle zu machen. Die Frau lebte nach der Trennung mit einem anderen Mann zusammen.

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Als Sohn und Tochter im Mai des vergangenen Jahres bei ihrem Vater übernachteten, gaukelte er ihnen der Anklage zufolge ein Spiel vor: Er gab sich als Polizist aus, der die Kinder mit Kabelbindern fesseln müsse. Auf diese Weise habe der Mann verhindern wollen, dass sich die Kinder gegen die Tötung wehren. Danach soll ihnen der Vater jeweils eine Tüte über den Kopf gezogen, diese verklebt und die Kinder zusätzlich gewürgt haben.

Die Leichen der Kinder fand die Polizei in der Wohnung des Mannes in Schwarzach (Landkreis Straubing-Bogen). Der Mann stellte sich einige Stunden später auf der Polizeidienststelle. "Ich weiß, dass ich eine lange Freiheitsstrafe verdient habe", erklärte der Angeklagte über seinen Anwalt. Das Urteil soll Mitte Mai fallen.

© SZ vom 09.04.2021 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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