Innere Sicherheit:Größer, schneller, weiter

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Größer, schneller, weiter: Am Dienstag präsentierte die bayerische Polizei ihre neuen Hubschrauber. (Foto: Felix Hörhager/dpa)

145 Millionen Euro haben sie gekostet: die acht neuen Hubschrauber der bayerischen Polizei. Innenminister Herrmann spricht von einem "technologischen Quantensprung". Auch die Feuerwehr soll profitieren.

Von Sophie Burkhart

Sie heißen Edelweiß, sind je 3800 Kilogramm schwer und haben insgesamt 145 Millionen Euro gekostet: die acht neuen Hubschrauber der bayerischen Polizei. Am Dienstagmittag stellten Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) das neue Modell des Typs H145 vor. "Für die Polizei muss die beste Technik da sein", betonte Söder und sprach von einem "Vier-Tonnen-Kraftpaket". Nur mit modernster Technik könne die Polizei auch erfolgreich sein. "Anders als in anderen Bundesländern, wo die Polizei kritisiert wird, stehen wir zur Polizei", sagte er.

Die neuen Airbus H145 ersetzen die bisherigen acht etwas kleineren Hubschrauber des Typs EC135, die bereits seit mehr als zwölf Jahren im Einsatz sind. Die neuen Hubschrauber sollen ungefähr 15 bis 20 Jahre ihren Dienst tun. Sie haben eine größere Kabine, in der mit bis zu acht Einsatzkräften doppelt so viele wie bisher mitfliegen können. Seit April werden an zwei Hubschraubern die Piloten der Hubschrauberstaffel geschult. "Unser Ziel ist es, in den kommenden zwei Jahren die komplette Flotte durch acht neue Polizeihubschrauber des Typs H145 zu ersetzen", kündigte Innenminister Herrmann an.

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Von den neuen Hubschraubern profitierten auch Feuerwehr, Bergwacht, Rettungsdienst und Katastrophenschutz, wie der Innenminister mitteilte. In Spezialbehältern können zum Beispiel 1000 Liter Löschwasser transportiert werden - auch hier doppelt so viel wie im Vorgängermodell.

Franz Muschik, Leiter der Hubschrauberstaffel der Polizei, hob hervor, dass sein Team gemeinsam mit der Feuerwehr bei Waldbränden den "ersten Angriff" leiste. "Mit den neuen Hubschraubern kann die Polizei die Feuerwehr bei der Waldbrandbekämpfung noch besser unterstützen", sagte Herrmann.

Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 245 Stundenkilometern könne nahezu jeder Ort in Bayern in kürzester Zeit erreicht werden. Die schnellere Fluggeschwindigkeit sei unter anderem bei Vermisstensuchen, die mehr als 30 Prozent der Flugaufträge ausmachten, von erheblicher Bedeutung. Im vergangenen Jahr hätten dank der Polizeihubschrauber 110 vermisste Personen lebend gefunden werden können. Künftig könnten außerdem ohne Zwischenlandung bis zu sechs Personen mit der Rettungswinde an Bord geholt und acht Personen gerettet werden.

Mit einer Seillänge von 90 Metern und einer Traglast von 300 Kilogramm kann der Einsatzbereich in den alpinen Raum dank dieser Winde erweitert werden. Die bisherige Rettungswinde war 55 Meter lang und konnte 203 Kilogramm heben. Stationiert werden sollen die Hubschrauber in Roth und am Münchner Flughafen, den beiden Standorten der Hubschrauberstaffel, für die rund 120 Einsatzkräfte arbeiten.

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