Tourismus:Der Charme des Verfalls

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Ein Münchner Verlag zeigt Tagestouristen verlassene Orte in Franken - das hat Aufregerpotenzial. (Foto: Benedikt Grimmler / Bruckmann-Verlag)

Ein Reiseführer empfiehlt "33 vergessene, verlassene und unheimliche Orte", viele davon liegen in Oberfranken. Über Aufstieg und Niedergang von Industriesiedlungen und den Reiz eines Landstrichs, den manche für das Ende der Welt halten.

Von Olaf Przybilla, Kulmbach

Mit der allgemeinen Ortsbeschimpfung hat es eine eigene Bewandtnis. Schriftsteller dürfen das. Wenn Thomas Bernhard sich fragte, ob es in Augsburg überhaupt einen Arzt, einen Rheumaspezialisten gebe in diesem muffigen, verabscheuungswürdigen Nest, in dieser Lechkloake, so hat er sich damit längst ins kollektive Ortsgedächtnis eingeschrieben - als Ehrerweisung, die der Connaisseur unter den Einheimischen mit Lust am Schmerz im Munde führt: Seht her, gar der große Bernhard hat sich mit uns auseinandergesetzt. Auch die Buchreihe "Öde Orte" war ein Erfolg, immerhin knöpfte die sich Kommunen von Aachen bis Zwickau vor, man sah sich also im Beschimpft-Werden in guter Gesellschaft. Ein Reiseführer aber zu den "Lost & Dark Places Franken"?

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