Mitten in Bayern :Frust in der Fußgängerzone

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Vielerorts stehen Geschäfte in den Innenstädten leer oder sind von einem üblen Angebotsmix belegt, der die Kundschaft eher abschreckt als anzieht. In Bad Brückenau geht man nun neue Wege. Oder fährt sie

Kolumne von Johann Osel

Die Fußgängerzone war öde, wie es sich für Fußgängerzonen gehört. Der fiese Satz findet sich in einem Roman des Schriftstellers Wolfgang Herrmann (nicht der gleichnamige Chef der Technischen Universität München). Was zur Ödnis gehört, führt er am Beispiel einer Stadt auf: Zahlreiche Optiker, ein Laden für Ramschelektronik, eine geschlossene italienische Eisdiele, ein Souvenirgeschäft für etwaige Touristen, die reif sind für den Erwerb hässlicher Bierkrüge; ferner Beautysalon Helga und ein Geschäft für Wasserpfeifen mit angsterregendem Verkäufer. Diese deprimierende Szenerie klingt wie ein Klischee - ist aber quer durch Bayern genau so zu besichtigen. Ein übler Angebotsmix ist das eine beim Problemthema "Fuzo". Das andere: Leerstand. Mancher Stadtplaner rät gar, Städte sollten das Scheitern von Fußgängerzonen akzeptieren - und sie abschaffen.

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