Würzburg:Bischof Jung zu Benedikt: Theologische Ausnahmebegabung

Franz Jung, Bischof von Würzburg, aufgenommen im Innenhof des Bischofshauses. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archiv)

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Würzburg (dpa/lby) - Der Würzburger Bischof Franz Jung bezeichnete den gestorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. am Samstag als „einen der herausragenden Theologen des zwanzigsten Jahrhunderts und einen Wegbereiter des Zweiten Vatikanischen Konzils“. Joseph Ratzinger sei eine theologische Ausnahmebegabung gewesen. „Er brillierte mit einem scharfen Verstand und wies eine umfassende theologische Bildung auf.“

Einer rein akademischen Theologie, abgekoppelt vom lebendigen Glaubensvollzug, habe er aber nichts abgewinnen können. In der Tradition der Kirchenväter, insbesondere des Heiligen Augustinus, habe er immer neu die notwendige Rückbindung der Theologie an Schrift und Tradition angemahnt, so Bischof Jung.

Nun bleibe die Erinnerung an eine große theologische Persönlichkeit, die über Jahrzehnte das Gesicht der katholischen Kirche geprägt und ihr viele wichtige theologische wie geistliche Impulse gegeben habe.

Eine abschließende Bewertung seines Pontifikates könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorgenommen werden, so Jung. „Viele seiner Einsichten jedoch haben bleibenden Bedeutung, da sie nicht nur von geistlicher Tiefe sind und aus der Fülle der Tradition schöpfen, sondern auch mit einer Eleganz und Schönheit vorgetragen werden, die man in der heutigen Zeit schmerzlich vermisst.“

© dpa-infocom, dpa:221231-99-63279/2

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