Benedikt XVI.:Voderholzer verwaltet Nachlass: „alles vorbereitet“

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Rom (dpa/lby) - Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer kümmert sich künftig als Direktor des Instituts Papst Benedikt XVI. um den persönlichen Nachlass des gestorbenen Kirchenoberhaupts. „Das ist seit langem besprochen, dass sein persönlicher Nachlass in Regensburg verwaltet wird“, sagte Voderholzer am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Er habe schon vor vielen Jahren mit Benedikt besprochen, sich um den Nachlass zu kümmern. Benedikt habe gesagt, es sei vernünftig, wenn seine persönlichen Sachen, wie seine Bibliothek und sein privater Nachlass, zusammenblieben. „Es ist in Regensburg alles vorbereitet.“

Mit Regensburg fühlte sich Benedikt verbunden, weil er dort als Professor gelehrt und im benachbarten Pentling 1970 ein Haus gebaut hatte, in dem er eigentlich seinen Lebensabend verbringen wollte. Außerdem lebte in Regensburg sein älterer Bruder Georg.

Mit dem Bistum Passau verband Benedikt sein Geburtsort Marktl am Inn. Voderholzer nahm wie der Bischof von Passau, Stefan Oster, am Donnerstag an der Totenmesse für Benedikt auf dem Petersplatz in Rom teil.

Am Mittwochabend hatten sie in der Kirche des innerhalb der Vatikanmauern liegenden deutschen Friedhofs Campo Santo Teutonico einen Gottesdienst zu Ehren Benedikts gefeiert. Trotz des traurigen Anlasses sei es ein großes Glaubensfest gewesen, sagte Voderholzer. „Weil wir einen ganz großen Glaubenszeugen verabschiedet haben, dem alle sehr viel verdanken.“

Voderholzer sagte, für ihn sei es ein Abschied auf Etappen gewesen, der mit einem Besuch bei Benedikt im Vatikan Mitte November begonnen habe. Zusammen mit Bischof Oster und dem Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hätten sie den emeritierten Papst noch einmal sprechen können. „Wir haben einen geistig voll präsenten, aber körperlich schon sehr schwachen Papa emerito erlebt. Wir wussten ja, dass er sich wirklich danach sehnte, heimgerufen zu werden.“

Voderholzer sagte, Benedikt habe Regensburg immer wieder als seine Heimat bezeichnet. Im Sommer 2020 war er ein letztes Mal dorthin zurückgekehrt. „Es war außerordentlich bewegend, dass er es sich nicht hat nehmen lassen, seinen sterbenskranken Bruder zu besuchen.“ Er habe am Krankenbett eine Messe mit den beiden Brüdern gefeiert. „Das wird man nie vergessen.“

© dpa-infocom, dpa:230105-99-114674/2

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