Initiative Sauerteig:Benedikt XVI. dachte „klerikal und patriarchalisch“

Der damalige Papst Benedikt XVI. segnet die Gläubigen. (Foto: Pier Paolo Cito/AP/dpa/Archiv)

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Garching an der Alz (dpa) - Die Initiative Sauerteig bedauert es, dass die Rolle des emeritierten Papstes Benedikt XVI. im Missbrauchsskandal von Garching an der Alz nun wohl nicht mehr juristisch aufgearbeitet wird. „Mit der Klärung seiner Verantwortung vor einem weltlichen Gericht hätte er für die Zukunft der katholischen Kirche einen bedeutenden Schritt machen können. Dass Papst em. Benedikt seiner Kirche diesen Dienst nun nicht mehr erweisen kann, gehört wohl zur Tragik seines Lebens“, teilte die Initiative am Samstag mit. Benedikt XVI. war am Vormittag des Silvestertags gestorben.

In Garching an der Alz (Landkreis Altötting) soll ein einschlägig vorbestrafter Priester von Ende der 1980er Jahre an erneut Kinder missbraucht haben. Ein Mann, der angibt, von dem Priester in Garching missbraucht worden zu sein, hatte Mitte 2022 nicht nur gegen diesen Priester Klage eingereicht. Auch das zuständige Erzbistum München und Freising - und eben Benedikt XVI., der als Kardinal Joseph Ratzinger Erzbischof dort war, als der Täter aus Nordrhein-Westfalen nach Bayern versetzt wurde, waren vom ihm im Rahmen einer sogenannten Feststellungsklage verklagt worden.

Die Initiative schrieb weiter, es werde in Erinnerung bleiben, dass die Amtszeit des emeritierten Papstes gekennzeichnet gewesen sei von „Missbrauchsskandalen der Kirche“ in allen Teilen der Welt. „So blendete er in seinem klerikalen und patriarchalischen Denken das Leid der Missbrauchsopfer weitgehend aus.“ Diese Haltung sei nicht nachvollziehbar und habe schlimme Folgen für die Kirche.

© dpa-infocom, dpa:221231-99-63900/2

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