Finanzen:Abschied von St. Benedikt: Kirche wird profaniert

Die Kirche St. Benedikt im bayerischen Schäftlärm. (Foto: Uwe Lein/dpa)

Hohe Kosten, weniger Einnahmen: Auch wegen der angespannteren finanziellen Situation der Kirchen sind in den vergangenen Jahren Dutzende Gotteshäuser geschlossen worden. Nun trifft es auch das Erzbistum München und Freising.

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Schäftlarn (dpa/lby) - Abschied von einem Gotteshaus: Im oberbayerischen Schäftlarn wird an diesem Samstag die katholische Kirche St. Benedikt geschlossen. Für 16 Uhr ist ein sogenannter Profanierungsgottesdienst mit anschließender Lichterprozession geplant.

Der Grund für die Schließung der Kirche im Ortsteil Ebenhausen ist nach Angaben des Erzbistums München und Freising ein finanzieller: Das Dach steckt voller Asbest, die Bausubsatz ist feucht geworden und die Kosten für eine Instandsetzung wären damit nach Bistumsangaben viel zu hoch.

Was nach der Entweihung mit dem Gebäude geschehen soll, war nach Angaben eines Bistumssprechers zunächst unklar.

Für das immer noch vergleichsweise reiche Münchner Erzbistum ist das ein ungewöhnlicher Schritt. St. Benedikt ist den Angaben zufolge die erste Kirche in jüngerer Zeit, die ohne Ersatzbau profaniert wird.

In München war Anfang des 19. Jahrhunderts die Augustinerkirche profaniert worden, außerdem werden die Karmeliterkirche und die Allerheiligen-Hofkirche in der Münchner Residenz aufgrund von massiven Kriegsschäden seit Kriegsende nicht mehr als Kirchen genutzt.

Bundesweit sind in den vergangenen fünf Jahren 131 katholische Kirchen geschlossen worden. 126 von diesen wurden auch profaniert, wie die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) mitteilte. Dabei werden die Gebäude dann offiziell entweiht.

© dpa-infocom, dpa:231229-99-440741/2

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