Gesundheit:Übertragungsweg von Borna-Virus weiter unklar

Die undatierte Aufnahme zeigt einen Anitkörpernachweis zum Borna-Virus im Gewebe. (Foto: Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin/dpa/Symbolbild)

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Weißenburg (dpa/lby) - Nach der Infektion eines Menschen in Mittelfranken mit dem seltenen Borna-Virus ist der Übertragungsweg weiter unklar. Bei dem aktuellen Erkrankungsfall werde der Übertragungsweg intensiv untersucht und die daraus gewonnenen Erkenntnisse flössen in die Forschung ein, teilte eine Sprecherin des Landratsamtes Weißenburg-Gunzenhausen am Mittwoch mit.

Zum Gesundheitszustand des Infizierten machte die Behörde mit Verweis auf den Persönlichkeitsschutz keine Angaben. Das Landratsamt hatte in der vorigen Woche darüber informiert, dass sich ein Mensch im Landkreis mit dem Borna-Virus (BoDV-1 - Borna Disease Virus 1) infiziert habe. Zur Klärung des Infektionsweges wurden Experten des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hinzugezogen.

Der Erreger löst eine Hirnentzündung aus, die in nahezu allen Fällen tödlich endet. Überlebende behalten meist schwerste Folgeschäden. Das Borna-Virus kommt in der Feldspitzmaus vor. Die Tiere scheiden das Virus in Urin, Kot und Speichel aus. Darüber können sich andere Säugetiere anstecken. Das Robert Koch-Institut geht von zwei bis sechs Erkrankungen jährlich in Deutschland aus, Bayern ist dabei besonders betroffen.

Um sich vor einer Infektion zu schützen, rät das LGL, den Kontakt mit Spitzmäusen und ihren Ausscheidungen grundsätzlich zu meiden. Zu Orten, an denen Menschen mit Spitzmäusen in Kontakt kommen könnten, gehören demnach etwa Straßenböschungen, Steinmauern, Hecken und generell auch Schuppen und andere für wildlebende Kleintiere zugängliche Gebäudeteile.

© dpa-infocom, dpa:231129-99-120562/3

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