Frost und der dritte Trockensommer in Folge haben im Weinland Franken zur geringsten Ernte seit 35 Jahren geführt. 2020 konnten lediglich 4400 Liter pro Hektar und damit insgesamt etwa 27 Millionen Liter Weinmost verarbeitet werden. Der Durchschnitt der vergangenen 20 Jahre liegt deutlich höher - bei circa 7600 Liter pro Hektar. Das teilte der Fränkische Weinbauverband am Freitag in Würzburg mit.
Weinbau:Hang zur Qualität
Die Bundesregierung will das Weingesetz fundamental ändern und damit den Absatz ankurbeln.
Die geringe Lese führe dazu, dass sich die Weinkeller in der Region weiter leeren werden. "Wenn 2021 noch ein solches Jahr kommt, wird die Luft für den Frankenwein dünner", prognostizierte Verbandspräsident Artur Steinmann. In den kommenden Jahren rechnet er mit Preisanpassungen. "Der Wein wird teuer", so Steinmann. Letztlich entscheide das aber jeder Betrieb selbst.
Doch es gibt auch gute Nachrichten für die Verbraucher: Die Qualität der Ernte hat nicht gelitten. "Es wird ein großartiger Weinjahrgang", betonte Steinmann. Kühle Nächte und eine geringe Zahl an Hitzetagen würden für ausgeprägte Aromen und eine angenehme Säure sorgen. Das sei die gute Seite des Klimawandels: "Es wird in Franken keinen schlechten Wein mehr geben", betonte Steinmann.