Fipronil:Kritik an CSU-Ministerin Scharf wegen Eier-Skandal

Die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf steht wegen des Eier-Skandals in der Kritik. (Foto: dpa)

SPD und Grüne verlangen von der Umweltministerin eine detaillierte Aufklärung, wo und wie in Bayern kontaminierte Eier in den Verkauf gelangt seien.

Von Christian Sebald , München

Im Skandal um die mit Fipronil belasteten Eier erheben die Grünen und die SPD schwere Vorwürfe gegen Umweltministerin Ulrike Scharf und das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL).

"Verbraucherschutz heißt Information und Transparenz und die sind bisher mehr als dürftig", sagte die Grünen-Landtagsabgeordnete Rosi Steinberger am Freitag. "Die CSU-Ministerin Scharf duckt sich schon wieder weg. Wir brauchen Aufklärung und das sofort." Der SPD-Abgeordnete Florian von Brunn erklärte, dass inzwischen sogar der Handel transparenter agiere als das Umweltministerium und das LGL. "Aldi hat sämtliche Eier aus dem Verkauf genommen, aber was passiert in Bayern?", sagte er. "Ich erwarte, dass Scharf schnellstmöglich mitteilt, was bayerische Behörden unternehmen werden."

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Beide Oppositionsparteien verlangten eine detaillierte Aufklärung, wo und wie in Bayern kontaminierte Eier in den Verkauf gelangt seien. Außerdem wollen sie wissen, ob auch bayerische Legehennen-Halter mit dem Anti-Flohmittel gepanschtes Reinigungsmittel zur Säuberung ihrer Ställe verwendet haben. Steinberger forderte auch, dass das LGL "Lebensmittel mit erheblichem Ei-Anteil" auf Fipronil-Rückstände testen müsse.

Zugleich sollten die Kontrolleure gezielt bei Lebensmittelfirmen nachfragen, ob sie Eier aus kontaminierten Chargen in der Produktion verwendet haben. Die Freien Wähler meldeten sich ebenfalls zu Wort. "Es ist erschreckend, dass erneut Eier von einem Lebensmittelskandal betroffen sind", sagte der Abgeordnete Benno Zierer in Anspielung auf den Bayern-Ei-Skandal um die gleichnamige Eier-Firma und einen europaweiten Salmonellen-Ausbruch mit 186 Erkrankten und womöglich einem Toten vor drei Jahren. "Das weckt ungute Gefühle."

© SZ vom 05.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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