Ermreuth:Zweieinhalb Jahre Haft für versuchten Brandanschlag auf Synagoge

Das Amtsgericht Bamberg hat einen 22-Jährigen wegen eines versuchten Brandanschlags auf die Synagoge in Ermreuth zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Vorsitzende Richter sagte, das Urteil solle ein deutliches Zeichen setzen. (Foto: Daniel Vogl/dpa)

Nach seinem Geständnis verurteilt das Amtsgericht Bamberg einen 22-Jährigen zu einer Gefängnisstrafe. Der Richter will das Urteil als Zeichen verstanden wissen.

Wegen eines versuchten Brandanschlags auf die Synagoge im bayerischen Ermreuth ist ein 22-Jähriger zu einer Freiheitsstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt worden. Das Amtsgericht Bamberg sprach den Mann am Freitag der versuchten schweren Brandstiftung und der gemeinschädlichen Sachbeschädigung schuldig (Az.: 510 Js 18/23).

Der Vorsitzende Richter attestierte dem Angeklagten eine seit Jahren bestehende rechtsextreme Gesinnung. Er sei sich der Konsequenzen seiner Tat trotz des erheblichen Alkoholkonsums bewusst gewesen, und das Urteil solle insofern auch ein deutliches Zeichen setzen.

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Der junge Mann hatte vor Gericht erklärt, eine rechtsradikale Gesinnung zu haben und eingeräumt, in der Nacht auf Neujahr 2023 in betrunkenem Zustand eine Scheibe der Synagoge in Oberfranken eingeschlagen zu haben. Ein Überwachungsvideo zeigt, wie er daraufhin versuchte, ein Feuerwerk anzuzünden und es in die Synagoge zu werfen. Als dies misslang, ging er weiter.

In dem Gebäude befanden sich zu dieser Zeit keine Menschen. Die Generalstaatsanwaltschaft München hatte dem 22-Jährigen eine "gefestigte judenfeindliche und rechtsextreme Geisteshaltung" attestiert und eine Freiheitsstrafe von drei Jahren gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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