Denkmäler - Garmisch-Partenkirchen:Königshaus am Schachen öffnet nach zwei Jahren Corona-Pause

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München (dpa/lby) - Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause und einer umfassenden Renovierung öffnet das Schachenschloss von König Ludwig II. wieder seine Pforten für Besucher. "Nach einem langen Winter beginnt auf über 1800 Metern nun endlich die Sommersaison", sagte Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (CSU) am Mittwoch in München. Ab 1. Juli seien die Berggaststätte und das Königshaus im Wettersteingebirge wieder geöffnet.

Die Gäste können vor Ort das Ergebnis einer äußerst aufwendigen Restaurierung beziehungsweise Rekonstruktion bewundern: Über drei Jahre hat die Bayerische Schlösserverwaltung daran gearbeitet, nun sind mit zwölf Diwanen, jeweils sechs Balustradenvorhängen und Tabourets sowie 23 rekonstruierten Vorhängen wichtige Teile der prunkvollen Ausstattung des Schachenhauses wieder zu bestaunen. Für die erstmalige Restaurierung wurden rund 150.000 Euro investiert.

Die fast 150 Jahre alten originalen Textilien hatten mit der Zeit sehr gelitten. So zeigten beispielsweise die Bezüge der Diwane starke Gebrauchsspuren, die eine Restaurierung notwendig machten. Da die originalen blau-weiß gestreiften baumwollenen Fenstervorhänge zu sehr beschädigt waren, wurden diese als Zeitdokument eingelagert und originalgetreue Rekonstruktionen im Erdgeschoss angebracht.

Das von 1869 bis 1872 nach Plänen von Georg Dollmann auf der Schachenalpe südlich von Garmisch-Partenkirchen erbaute Königshaus diente König Ludwig II. als Refugium bei seinen Aufenthalten im Gebirge. Ludwig II. feierte hier alljährlich seinen Geburts- und Namenstag. Das Holzhaus ist als Ständerbau im Schweizer Chaletstil errichtet. Im Obergeschoss befindet sich - über eine Wendeltreppe erreichbar - der sogenannte Türkische Saal, den der König mit farbigen Glasfenstern, Pfauenfedern, kostbarem Teppich, zentralem Springbrunnen und Textilien aus Goldbrokatstoffen schmücken ließ.

© dpa-infocom, dpa:220629-99-843287/2

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