Blattmacher-Wettbewerb 2021/22:"Ich hab' jetzt richtig Lust aufs Zeitungsmachen"

Lesezeit: 4 Min.

Die schönste Erfahrung, die größte Herausforderung: Siegerredakteure erzählen von ihren Recherchen.

Protokolle von Hubert Grundner

Ketchup

Svea Metzner, 10, hat in den Klassen ihrer Schule Fragebögen über Haustiere verteilt, eingesammelt und ausgewertet. Anschließend hat sie mit den Besitzern von Tieren Interviews gemacht.

Svea Metzner und die Zeitschrift "Ketchup" haben den ersten Platz im Blattmacher-Wettbewerb der Grundschulen gemacht. (Foto: Robert Haas)

Die schönste Erfahrung: Der Besuch des Tierheims Berganza in Gaustadt. Da waren wir zum Beispiel ganz lang bei den Hunden und den Katzen - die waren so süß.

Die größte Herausforderung: Vor dem Interview mit der Schauspielerin Annika Preil, sie macht die Tier-Doku-Serie "Anna und die wilden Tiere", war ich sehr aufgeregt. Es ging dann aber ganz gut.

Der Traumberuf: Ich hab jetzt richtig Lust darauf, das Zeitungsmachen vielleicht auch als Beruf auszuprobieren.

Das meint die Jury: Aus einer Haustier-Umfrage heraus entstand das Hauptthema "Tiere" - spürbar ein Herzensthema der Redaktion, das umfangreich und sehr abwechslungsreich beleuchtet wird. Mit informativen Artikeln, unterhaltsamen Rätseln und Bastelanleitungen bis hin zu eigenen Geschichten mit und über Tiere macht es richtig Spaß, diese Zeitschrift zu lesen.

Die Idee

Valeria Josipovic, 16, hat zur aktuellen Ausgabe beeindruckende Zeichnungen beigesteuert. Demnächst will sie aber auch schreiben - über Zagreb und über den Kunstverein Bad Wörishofen.

Valeria Josipovic und die Zeitschrift "Die Idee" haben den ersten Platz im Blattmacher-Wettbewerb der Realschulen gemacht. (Foto: Robert Haas)

Die schönste Erfahrung: Das Teamwork, wir haben alle wirklich gut zusammengearbeitet, das fand ich toll.

Die größte Herausforderung: Die knappe Zeit: Wegen Corona hat es immer wieder Einschränkungen gegeben, weshalb wir sehr lange an unserer Zeitung arbeiten mussten.

Der Traumberuf: Er soll auf alle Fälle mit Kunst zu tun haben. Ich will Kunst studieren und in meinem späteren Beruf etwas Kreatives schaffen.

Das meint die Jury: Auch über das gelungene Titelblatt wird der Leser ins Heft geführt. Man erfährt unter anderem Spannendes über einen Ausflug ins Moor oder über die neue Schulleiterin. Die Redaktion regt aber auch zum Mitmachen an. So hat sie eine Umfrage zum Umweltschutz an der Schule gestartet und gute Tipps zum individuellen Energiesparen gegeben.

The Waldi Times

Yanosch Ritzkowsky, 12, hat sich in einem Textbeitrag mit dem Brandschutz an seiner Schule befasst. So wie die anderen Redaktionsmitglieder hat er auch am Layout und beim Verkauf der Zeitung mitgewirkt.

Yanosch Ritzkowsky und die Zeitschrift "The Waldi Times" haben den ersten Platz im Blattmacher-Wettbewerb der Mittelschulen gemacht. (Foto: Robert Haas)

Die schönste Erfahrung: Das Blattmachen hat unsere Klasse ziemlich gut zusammengeschweißt. Das selbständige Arbeiten dabei - oft auch ohne Lehrer - hat großen Spaß gemacht.

Die größte Herausforderung: Die wenige Zeit, die wir in den Ferien hatten, um Personen zu befragen, die wir für unsere Geschichten brauchten.

Der Traumberuf: Feuerwehrmann, jedenfalls soll es ein Beruf sein, in dem ich Menschen oder Tieren helfen kann.

Das meint die Jury: Die Projektphase der Klasse 7 hat sich wirklich gelohnt. Entstanden ist ein tolles Gesamtwerk, das durch eine große Bandbreite an Themen besticht - von den Auswirkungen des Ukrainekonflikts über Vandalismus bis zum Suchtpotenzial von Online-Spielen. Die Berichte überzeugen durch Prägnanz, fundierte Recherche und ansprechende Darstellungsweise.

PEERplus

Barbara Krämer, 18, hat die Rolle der Chefredakteurin übernommen und war somit an allen Phasen des Entstehungsprozesses beteiligt, bis hin zur Suche nach Finanziers. Am meisten lag ihr aber das Layout des Blattes am Herzen. Außerdem schrieb sie den kirchenkritischen Haupttext.

Barbara Krämer und die Zeitschrift "PEERPlus" haben den ersten Platz im Blattmacher-Wettbewerb der Gymnasien gemacht. (Foto: Robert Haas)

Die schönste Erfahrung: Das war für mich das Seminar, für das wir uns drei Tage lang in Kloster Banz zurückgezogen haben. Da haben wir uns Gedanken über Inhalt und Form unserer Zeitung gemacht.

Die größte Herausforderung: Im Grunde lief alles prima. Das Jahr war schön, weil Corona nicht mehr so extrem dominierte.

Der Traumberuf: Ich will Medizin studieren.

Das meint die Jury: Jesus mit abgebrochenem Arm auf der Titelseite - das erfordert Mut, insbesondere von einer kirchlichen Schule. Die Courage der Redakteure zieht sich dann auch durch die nächsten 105 Seiten. Das Heft ist leserfreundlich gelayoutet, reif, frech und meinungsstark. Am Schluss steht die Erkenntnis: Es ist zwar nie alles gut - aber auch alles längst nicht so schlecht.

KOKO

Katerina Klomp, 16, hat zusammen mit Luciano und mithilfe von Pixabay das Layout erstellt. Ansonsten hat die ganze Klasse für die Zeitung Texte geschrieben, die unter dem Oberthema Toleranz standen.

Katerina Klomp und die Zeitschrift "KOKO" haben den ersten Platz im Blattmacher-Wettbewerb der Förderschulen gemacht. (Foto: Robert Haas)

Die schönste Erfahrung: Die Arbeit und die Stimmung im Team, das war wirklich das Schönste für mich. Unsere Themen haben uns echt begeistert.

Die größte Herausforderung: Das war der Umgang mit den elektronischen Hilfsmitteln. Denn nicht alle in der Gruppe hatten Erfahrung, wie man mit Computer und Apps arbeitet.

Der Traumberuf: Ich mag es, wie ein Detektiv zu recherchieren und würde gerne in einer Mordkommission arbeiten.

Das meint die Jury: Das Cover hat uns direkt angesprochen - schlicht, aber sehr wirksam durch das gut gestaltete Foto und den Titel "Jetzt wird's bunt!". Das Leitthema Diversity ist aufgrund seiner aktuellen gesellschaftspolitischen Relevanz gut gewählt. Euch ist es gelungen, dieses Thema, das oft so kontrovers besprochen wird, empathisch und vielseitig aufzubereiten.

EUROPAblatt

Jan Lindner, 22, hat über das Lied "1944" geschrieben, mit dem die ukrainische Sängerin Jamal 2016 den Eurovision Song Contest gewann. Darin geht es um die Rückeroberung der Krim durch Stalin, doch dessen Aktualität angesichts des russischen Überfalls der Ukraine ist offensichtlich.

Jan Lindner und die Zeitschrift "EUROPAblatt" haben den ersten Platz im Blattmacher-Wettbewerb der Berufsschulen gemacht. (Foto: Robert Haas)

Die schönste Erfahrung: Der Austausch mit ganz vielen Menschen und der geweitete Blick, den man dadurch bekommen hat.

Die größte Herausforderung: Für mich war das definitiv die wenige Zeit, die während der Abi-Vorbereitungen noch fürs Blattemachen zur Verfügung stand.

Der Traumberuf: Ich würde gerne Sonderpädagogik auf Lehramt studieren.

Das meint die Jury: Europa und die Ukraine sind die dominierenden Themen, mit tiefgründigen, gelungenen Textbeiträgen, zu denen die Redaktion gut ausgewählte eigene Fotos stellt. Ein facettenreiches Heft, mit informativen wie anrührenden Beiträgen, die klug und interessant sind - mit Rezepten für ein lebendiges Europa und schmackhafte ukrainische Küche.

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