Der Verband der bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) weist darauf hin, dass der Ausbau der Windkraft im Freistaat sehr viel weniger Fläche benötigt, als viele Menschen befürchten. "Keiner muss Angst haben, dass ein neues Vorranggebiet für Windräder all zu große Änderungen für seine Lebensumstände mit sich bringt", sagt Verbandsgeschäftsführer Detlef Fischer. "Die tatsächlich versiegelte Fläche bei einem Windrad ist minimal, Windräder werden in die Höhe gebaut, nicht in die Fläche." Der Großteil der Windkraft-Vorranggebiete, die in Bayern ausgewiesen werden, könnten wie gehabt land- oder forstwirtschaftlich genutzt werden.
Die Berliner Ampelregierung hatte die Staatsregierung per Gesetz gezwungen, den bisher darniederliegenden Ausbau der Windkraft zu beschleunigen. Bis Ende 2027 muss der Freistaat demnach 1,1 Prozent der Landesfläche für Windräder zur Verfügung stellen. Bis Ende 2032 sind es sogar 1,8 Prozent. "Das hört sich flächenmäßig sehr viel an, wenn 1,8 Prozent der Landesfläche nur für Windräder reserviert werden", sagt Fischer. "Das meiste davon sind allerdings Abstandsflächen zwischen den einzelnen Anlagen, bei denen sich nichts ändert." Tatsächlich für Windräder benötigt werde nur ein Bruchteil.
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Nach einer Studie der Forschungsstelle für Energiewirtschaft benötigt ein modernes Windrad etwa 350 Quadratmeter Fläche - so groß ist das Fundament. Nimmt man die Fläche für die Zufahrtswege, Wartungsarbeiten und den Transformator dazu, kommt man auf einen Platzbedarf von 2000 bis 4000 Quadratmeter je Anlage, bei hochmodernen 5,5-Megawatt-Windrädern maximal 5000 Quadratmeter je Anlage. Nach einer Hochrechnung des VBEW müssen in Bayern bis 2040 ungefähr 2200 Windräder aufgestellt werden, damit der Freistaat seine Klimaschutzziele erreicht. Mit den ungefähr 1270 vorhandenen Windrädern kommt man auf einen tatsächlichen Platzbedarf für die Windkraft von allerhöchstens 1700 Hektar. "Das sind 0,02 Prozent der Landesfläche", sagt Fischer. "Gerade im Vergleich zur Photovoltaik hat Windkraft einen äußerst geringen Flächenverbrauch."