Nationales Waffenregister:Jede fünfte private Waffe in Bayern gemeldet

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In der Statistik sind knapp 580 000 sogenannte waffenrechtliche Erlaubnisse hinterlegt, die Menschen mit einer Anschrift in Bayern zugeordnet werden. (Foto: Friso Gentsch/dpa)

1,13 Millionen Waffen befinden sich derzeit im Freistaat in Privatbesitz. Das sind deutlich mehr als im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen.

In Bayern gibt derzeit rund 1,13 Millionen Waffen in Privatbesitz. Das geht aus den vom Bundesverwaltungsamt veröffentlichten Zahlen des nationalen Waffenregisters für den Freistaat hervor. Diese verteilen sich zum Stichtag 31. Dezember 2023 auf 204 996 in Bayern gemeldete Menschen. Im bundesweiten Vergleich ist damit mehr als jede fünfte Waffe in Bayern gemeldet. Auch im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen sind die Zahlen mit 158 603 Privatbesitzern sowie 853 722 Waffen deutlich niedriger als in Bayern.

In der Statistik sind zudem knapp 580 000 sogenannte waffenrechtliche Erlaubnisse hinterlegt, die Menschen mit einer Anschrift in Bayern zugeordnet werden - dies sind ziemlich genau 10 000 mehr als Ende 2022 (569 528). Dazu zählen etwa Waffenscheine und Schießerlaubnisse. Auch bei den kleinen Waffenscheinen zeigt sich in der Datenbank eine deutliche Zunahme: Hier stehen sich 122 342 (Ende 2022) und 129 078 (Ende 2023) gegenüber. Rechtlich gesehen kann ein Mensch mehrere Erlaubnisse besitzen.

Nachdem die Datenbank des Waffenregisters zwischenzeitlich einer Bereinigung unterzogen wurde, lassen sich die 2023er-Zahlen derzeit nicht mit den für 2022 angegebenen Werten vergleichen. Für Ende 2022 sind in der Statistik aber auch nur rund 1000 Waffen mehr hinterlegt, bei den Waffenbesitzern ist der Wert 206 541 vermerkt.

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Bundesweit weist die Statistik für Ende des vergangenen Jahres 5,02 Millionen Waffen, 941 697 private Waffenbesitzer und 2,95 Millionen waffenrechtliche Erlaubnisse aus. Die Zahl der kleinen Waffenscheine wird mit 833 870 angegeben.

Politisch wie gesellschaftlich sind die Regelungen des Waffenrechts ein Streitpunkt und werden etwa nach Amoktaten immer wieder kontrovers diskutiert. So kündigte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) im vergangenen Jahr an, künftig solle die psychologische Eignung bei Anträgen für eine Waffenbesitzkarte geprüft werden. Innerhalb der Bundesregierung lehnt die FDP aber eine Verschärfung des Waffenrechts ab.

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