Manche Beobachtung bei der Aktion "Stunde der Wintervögel" 2024 Anfang Januar in Bayern hat die Experten überrascht. Wie der bayerische Naturschutzverband LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) und der bundesweite Partner Nabu am Donnerstag bekannt gaben, seien ihnen von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Vögel von der Waldohreule bis zum Seidenschwanz gemeldet worden.
Erstaunt waren Vogelbeobachter aus den Landkreisen Rosenheim, Neu-Ulm und München, die Sommergoldhähnchen im Garten entdeckten. Eine Teilnehmerin im Landkreis Würzburg sah vom Balkon aus an einem gegenüberliegenden Baum mehrere Waldohreulen. Die Ergebnisse zeigten unter anderem, dass einige Kurzstreckenzieher wie Mönchsgrasmücke, Zilpzalp, oder Hausrotschwanz trotz Wetterkapriolen in ähnlicher Anzahl wie in den Vorjahren in den Gärten anzutreffen waren, sagte LBV-Biologin Angelika Nelson.
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Wegen eisiger Temperaturen und Schnee in Skandinavien flogen am Zählwochenende (5. bis 7. Januar) auch zahlreiche Vögel aus dem Norden an die Futterstellen in Bayern: Gimpel, Bergfinken, Kernbeißer oder Schwanzmeisen seien zum Teil in großen Trupps unterwegs gewesen. Mancherorts tauchten auch Seidenschwänze auf. Haussperling, Kohlmeise und Feldsperling sind die am häufigsten gesehenen Vögel. Auf den vierten Platz flog die Blaumeise, noch vor der Amsel. Damit sind die Vogelarten auf den ersten fünf Plätzen laut LBV unverändert.
Die weiteren häufigsten Arten sind Buchfink, Grünfink, Elster, Erlenzeisig und Rotkehlchen. 26 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Bayern meldeten für die Bürgeraktion mehr als 600 000 Vögel. Im Vergleich zum Vorjahr hätten zur diesjährigen "Stunde der Wintervögel" die Beobachter pro Garten durchschnittlich 32 Vögel gezählt, im Vorjahr waren es 30. Dennoch sehe es um den Vogelbestand nicht so positiv aus, sagte Nelson. Seit Beginn der Aktion nehme die Anzahl der gemeldeten Vögel pro Garten stetig ab.