Schwandorf:Neue Ermittlungen 45 Jahre nach ungeklärtem Mord an Jugendlicher

Polizeibeamte kleben ein Plakat mit der Aufschrift "Wer hat mir das angetan?" an ein Fenster in Schwandorf. Am 16. Juni 1978 wurde die Leiche der 15-jährigen Christa Mirthes in einem Brunnenschacht in Schwandorf gefunden. (Foto: Armin Weigel/dpa)

Bei den Asservaten im Fall der getöteten 15-jährigen Christa Mirthes wurde eine bislang unentdeckte DNA-Spur sichergestellt. Die Ermittler bitten nun mit einer Plakataktion um Zeugenhinweise.

Kann ein ungelöstes Gewaltverbrechen an einer Jugendlichen nach 45 Jahren aufgeklärt werden? Die Kriminalpolizei in der Oberpfalz bittet mögliche Zeugen, sich nun doch noch zu melden. Am Donnerstag hängten Beamte in Schwandorf Plakate auf, die an den Fall erinnern. Am 16. Juni 1978 hatten dort spielende Kinder in einem Brunnenschacht die verstümmelte Leiche der 15-jährigen Christa Mirthes gefunden.

Bis heute ist der Täter unbekannt. Aber: Mittels neuer Technik ist es nach Polizeiangaben gelungen, bei der Untersuchung der Asservate von damals eine bislang unentdeckte DNA-Spur sicherzustellen. Die Beamten schließen nicht aus, dass diese von dem Täter stammen könnte.

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Zu Jahresbeginn hatte sich eine Ermittlergruppe den Fall erneut vorgenommen. Zahlreiche Zeugen wurden nochmals angehört. Die Polizei will endlich herausfinden, wer das Mädchen getötet hat. Auf den Plakaten heißt es über einem Schwarz-Weiß-Foto des Opfers: "Wer hat mir das angetan?". Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter Bezug zu Schwandorf sowie Ortskenntnisse hatte.

Die Plakate werden vorwiegend dort aufgehängt, wo ältere Menschen unterwegs sind: Seniorenheime, Apotheken, Optiker, Behörden. Denn Christa Mirthes wäre heute 60 Jahre alt - und auch die Zeitzeugen und der Täter sind entsprechend älter geworden.

Sollte der Täter noch leben, könnte er auch nach so langer Zeit noch angeklagt und vor Gericht gestellt werden - sofern die Tat weiterhin als Mord eingestuft wird. Denn Mord verjährt nicht. Das Bayerische Landeskriminalamt hat für entscheidende Hinweise eine Belohnung von 10 000 Euro ausgesetzt.

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