Der bayerische SPD-Partei- und Fraktionschef Florian von Brunn soll seine Partei als Spitzenkandidat in die Landtagswahl im Herbst 2023 führen. Der Landesvorstand habe ihn einstimmig nominiert, teilte die Bayern-SPD nach einer Vorstandssitzung in München mit. Formal muss dies lediglich noch von einem Parteitag abgesegnet werden, der im Oktober stattfinden soll.
Von Brunns Bewerbung kommt angesichts seiner beiden Spitzenämter nicht überraschend: Im April 2021 hatte er den SPD-Landesvorsitz übernommen, zusammen mit Ronja Endres. Im Mai 2021 griff von Brunn auch nach dem Fraktionsvorsitz im Landtag - und gewann eine Kampfabstimmung gegen den damaligen Amtsinhaber Horst Arnold, wenn auch nur knapp, mit 12 zu 10 Stimmen.
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Von Brunn ist wegen seines forschen Auftretens partei- und fraktionsintern nicht unumstritten. "Ich will soziale Politik für die Menschen in Bayern", sagte er nun. "Sie brauchen dringend weitere Entlastungen angesichts der hohen Energiepreise, deutlich mehr bezahlbaren Wohnraum, genauso wie eine gute Gesundheitsversorgung in Stadt und Land." Außerdem wolle er dafür arbeiten, "dass der Freistaat ein Vorbild bei Energiewende und Klimaschutz wird - im Interesse unserer Kinder". Es gelte, Bayern zu bewahren und gleichzeitig modern und fit für die Zukunft zu machen, die guten Arbeitsplätze hier zu sichern und für ordentliche Bezahlung zu sorgen, betonte der SPD-Politiker.
Von Brunn und seine Partei haben in Bayern indes noch viel Luft nach oben: In jüngsten Landtagswahl-Umfragen kamen die Sozialdemokraten nicht mehr über ihr historisch schlechtes Ergebnis von 9,7 Prozent bei der Landtagswahl 2018 hinaus.