Landespolitik:Grötsch wünscht sich Greiner als Generalsekretärin für Bayern SPD

Lesezeit: 1 min

Nach dem angekündigten Rückzug von Natascha Kohnen muss sich die SPD in Bayern neu aufstellen. Der mögliche Nachfolger auf der Position des Landeschefs verkündet nun eine mögliche Generalsekretärin.

Von Andreas Glas

In der vergangenen Woche hatte Uli Grötsch angekündigt, dass er neuer SPD-Landeschef werden möchte - nun hat er die Frau vorgestellt, die er sich im Fall seiner Wahl als neue Generalsekretärin wünscht. Sie habe "richtig Bock" auf diese Aufgabe, sagte Ramona Greiner am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Grötsch. Die 33-Jährige wurde in Oberfranken geboren und ist erst seit dem Jahr 2012 Parteimitglied. Zuvor, sagte Greiner, habe sie sich jahrelang nicht entscheiden können, "ob ich bei den Grünen eintreten soll oder bei der SPD".

Inzwischen lebt sie im Landkreis München, dort ist sie Vize-Kreisvorsitzende und stellvertretende Juso-Chefin. Beim SPD-Nachwuchs legte man am Dienstag allerdings Wert auf die Feststellung, dass Greiner keine offizielle Juso-Kandidatin sei. Viele Jusos hätten erst mal den Namen der promovierten Kunsthistorikerin und Start-up-Gründerin googeln müssen, die sich selbst als "Expertin für Digitales Marketing" bezeichnet. Diese Expertise will Greiner offenbar nutzen, sollte sie Generalsekretärin werden. "Wir müssen online und offline an unserer Wahrnehmbarkeit arbeiten."

Der Bundestagsabgeordnete Grötsch, derzeit selbst Generalsekretär der Bayern-SPD, beschrieb Greiner als politisches Talent mit einer "modernen und erfrischenden Art". Er kündigte eine Zusammenarbeit "auf Augenhöhe" an. Er selbst werde sich um die Außenwirkung der SPD kümmern, "während ich bei Ramona Greiner die Innenentwicklung der Partei in besten Händen weiß", sagte Grötsch. Und Greiner sagte, sie bewerbe sich, "weil Uli und ich wirklich genaue Vorstellungen davon haben, wie die Bayern-SPD in Zukunft aussehen muss und wie wir sie nach vorne bringen". Bei der Landtagswahl 2018 war die Partei ja auf 9,7 Prozent abgestürzt - was zu den Gründen gehören dürfte, dass die derzeitige SPD-Landeschefin Natascha Kohnen angekündigt hat, im kommenden Frühjahr nicht mehr für den Landesvorsitz zu kandidieren.

Bei ihrer Vorstellung sprach Greiner von der "Bayern-SPD 2.0 als Arbeiterinnenpartei". Die Partei müsse wieder stärker die Nähe von Gewerkschaften, Vereinen und Verbänden suchen, sagte Greiner, die sich als feministisch und antifaschistisch beschreibt. Solidarität, Gerechtigkeit und Chancengleichheit seien die zentralen Werte, für die ihre Partei stehen müsse. Zudem müsse sich die SPD "um die Lebensrealitäten der jungen Menschen kümmern" und Digitalisierung "endlich aktiv gestalten". Sie wolle, dass die SPD-Mitglieder wieder "ein Leuchten in den Augen haben, wenn sie von ihrer Partei erzählen". Bisher sind Uli Grötsch und Ramona Greiner die einzigen, die ihre Kandidaturen angekündigt haben.

© SZ.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: