Lehrermangel in Bayern:Verband fordert mehr Geld für Grund- und Mittelschullehrer

Lesezeit: 1 min

Der Bayerische Lehrerverband fordert, dass Lehrende an allen Schulformen endlich das gleiche Geld bekommen sollten. (Foto: dpa)

BLLV-Präsidentin Fleischmann verlangt die gleiche Bezahlung an allen Schulformen. Zudem müsse der Staat endlich seiner Fürsorgepflicht nachkommen und nicht weiterhin nach dem Motto agieren: "Die schaffen das eh."

Von Jasinta Then, München

Bayerns Lehrerinnen und Lehrer beklagen eine anhaltende Überlastung wegen der Corona-Pandemie, den Lehrermangel und die Mehrarbeit mit ukrainischen Kindern. "Es ist kein Licht am Ende des Tunnels in Sicht", klagt Simone Fleischmann, die Präsidentin des Lehrerverbandes BLLV. Um das zu ändern, hat sie am Dienstag drei Maßnahmen von der Staatsregierung gefordert: Erstens müsse es bereits jetzt vorausschauende Maßnahmen zum Corona-Management für das neue Schuljahr geben, da es das erklärte Ziel der Staatsregierung ist, keine Schulen mehr zu schließen.

Zweitens sollten langfristig attraktivere Arbeitsbedingungen geschaffen werden. Ein wichtiger Punkt dabei sei das gleiche Gehalt für Pädagogen verschiedener Schularten. Grund- und Mittelschullehrkräfte sollten nicht länger weniger verdienen als die Kollegen an Realschulen und Gymnasien. Drittens soll der Staat seiner Fürsorgepflicht gegenüber seinem Lehrpersonal nachkommen und nicht nach dem Motto "die schaffen das eh" agieren.

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Im Jahr 2020 fehlten nach BLLV-Angaben 800 Vollzeitkapazitäten an Grund-, Förder- und Mittelschulen. Im aktuellen Schuljahr seien die fehlenden Stellen durch anderes Personal ersetzt worden, insgesamt 576 Vollzeitstellen. An bayerischen Schulen sind derzeit 17 verschiedene Berufsgruppen tätig. Nicht nur ausgebildete Lehrkräfte unterrichten und betreuen Kinder, sondern auch Förderlehrkräfte, schulische Pflegekräfte, Fremdsprachenassistenzkräfte, Schulbegleiterinnen und Schulbegleiter und Lehramtsstudierende höherer Semester oder mit abgeschlossener erster Staatsprüfung sind an Schulen beschäftigt.

Im März 2022 hätten durchschnittlich 15 Prozent der Lehrkräfte an Grund-, Förder- und Mittelschulen aufgrund von Krankheit oder Dienstunfähigkeit gefehlt, jedoch seien nur 0,7 Prozent des Unterrichts ausgefallen. Das bedeutet: Mehrarbeit für die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer. Diese wird derzeit jedoch an Grund-, Mittel- und Förderschulen nicht ausbezahlt. Der BLLV fordert, dies zu ändern und die Mehrarbeit zu vergüten. Außerdem dürfe die Gesundheit der Lehrkräfte nicht gefährdet werden, die den Mangel aktuell ausgleichen müssen.

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