Augsburg:Autofahrer nach tödlichem Raserunfall angeklagt

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Überhöhte Geschwindigkeit gehört noch immer zu einer der meisten Unfallursachen. (Foto: Marijan Murat/dpa)

Der 54-Jährige Mann soll mindestens zweimal mit einem hochmotorisierten Auto und Tempo 200 durch das Augsburger Stadtgebiet gerast sein. Nun sitzt er in U-Haft.

Nach einem tödlichen Unfall auf dem Parkplatz eines großen Möbelhauses hat die Staatsanwaltschaft einen 54-jährigen Mann wegen eines illegalen Autorennens mit Todesfolge angeklagt. Er soll mindestens zweimal mit einem hochmotorisierten Auto mit bis zu 200 Kilometern pro Stunde durch das Augsburger Stadtgebiet gerast sein.

In einem Fall kam er Ende August 2022 abends von der Straße ab und prallte gegen einen Einkaufswagenständer auf dem Parkplatz des Möbelmarktes. Eine 21 Jahre alte Beifahrerin starb bei dem Unfall, zwei weitere Beifahrer wurden verletzt.

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Wie die Staatsanwaltschaft berichtete, hat das Landgericht Augsburg nach Eingang der Anklageschrift einen Haftbefehl erlassen. Während der rund acht Monate dauernden Ermittlungen war der Fahrer noch in Freiheit. Der Beschuldigte sitzt nun seit Donnerstag im Gefängnis. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft.

Der tödliche Unfall hatte damals für viele Diskussion in der Region gesorgt. In der Nähe des Unfallortes gibt es einen beliebten Treffpunkt der Auto-Tuner-Szene. Von dort soll der 54-Jährige mit seinen drei Mitfahrern gestartet sein und Vollgas gegeben haben, um die Beschleunigung seines Wagens zu demonstrieren. In einer Linkskurve soll der Fahrer nach nur wenigen Hundert Metern die Kontrolle über sein Auto verloren haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass er dabei 111 bis 145 km/h schnell war - erlaubt ist dort Tempo 50.

Bereits im Oktober 2021 soll der Mann auf der gleichen Strecke mit annähernd 200 Kilometern pro Stunde gefahren sein. Der damalige Beifahrer kam mit dem Schrecken davon. Der Mann ist nun wegen zweier verbotener Kraftfahrzeugrennen angeklagt, in einem Fall mit Todesfolge. Zudem wird ihm fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen. Einen Termin für den Prozess gibt es noch nicht.

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