Natur und Umwelt:Brutrekord bei den Weißstörchen

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Das Bild zeigt ein Weißstorchpaar bei der Balz. Weißstörche werden im Alter von etwa vier Jahren geschlechtsreif. Sie nisten in der Regel jahrelang auf demselben Horst. (Foto: David Ebener/dpa)

1200 brütende Weißstorchenpaare hat der bayerische Landesbund für Vogel- und Naturschutz in diesem Jahr im Freistaat erfasst - ein neuer Höchstwert.

In diesem Jahr hat der bayerische Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) mehr als 1200 brütende Weißstorchenpaare im Freistaat erfasst. Im Vorjahr sei bereits der Rekord von mehr als 1000 Storchenpaaren geknackt worden, teilte der LBV am Mittwoch mit. "Doch in diesem Jahr wurden so viele brütende Störche in Bayern gezählt wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnung der Bestandszahlen im Jahr 1900", sagte Biologin Oda Wieding.

In ganz Bayern haben sich demnach neue Storchenpaare niedergelassen. Die meisten Neuansiedlungen habe es erneut vor allem in Westbayern gegeben, und zwar oft in ohnehin schon dicht besetzten Gebieten wie Oettingen im schwäbischen Ries und Uehlfeld im mittelfränkischen Aischtal. Auch aus Ostbayern seien neue Storchennester gemeldet worden, wie in den Städten Amberg, Neumarkt in der Oberpfalz oder Schwandorf.

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Erst vor 35 Jahren habe es mit 58 bayerischen Brutpaaren einen alarmierenden Tiefststand gegeben, so die Mitteilung weiter. Seit Anfang des Jahrtausends steige der Bestand an Weißstörchen wieder an. Mit dem 1984 vom LBV im Auftrag des Landesamts für Umwelt (LfU) gestarteten "Artenhilfsprogramm Weißstorch" seien Nahrungsflächen und Nisthilfen in Bayern gesichert und neu angelegt worden.

In der Zwischenzeit habe sich auch das Zugverhalten der Tiere verändert. "Ein Großteil der bayerischen Störche, die über die Westroute in den Süden ziehen, überwintert immer häufiger direkt in Spanien. Sie sparen sich dabei die Überquerung des Mittelmeers", sagte Wieding. Die Naturschützer gehen davon aus, dass es sogar mehr als die gezählten Weißstorchenpaare in Bayern gibt, da unter Umständen nicht alle erfasst worden seien. Jeder, dem vor Ort ein neues Storchenpaar auffällt, kann dies dem LBV per E-Mail melden an weissstorch@lbv.de.

Seit 2014 haben im Satelliten-Telemetrie-Projekt der Vogelwarte Radolfzell auch einige bayerische Jungstörche kleine GPS-Sender erhalten. Diesen Sommer seien 20 Weißstörche mit neuen Sendern ausgestattet worden. So sollen weitere Informationen über die Nahrungsflächensituation im Brutgebiet, die Zugrouten sowie die Gefährdungsfaktoren auf dem Weg ins Winterquartier gesammelt werden.

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