Landwirtschaft:Regen bremst Getreideernte aus

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Vielerorts steht das Getreide reif auf den Feldern. Wegen des Regens können aber die Mähdrescher nicht anrücken. (Foto: Jens Büttner/dpa)

Mais, Kartoffeln, Zuckerrüben und den Weiden tun die vielen Niederschläge allerdings gut.

Heftiger Regen hat in Bayern vielerorts die Landwirte bei der Getreideernte gebremst. Erfreulich ist der Regen allerdings für Mais, Kartoffeln, Zuckerrüben oder auch für das Grünland, wie Anton Huber vom Bayerischen Bauernverband sagte. Mais und Kartoffeln werden später geerntet und profitieren deshalb von der Feuchtigkeit. Es leidet vor allem die Qualität des Getreides, wenn es erntereif auf dem Feld steht, der Mähdrescher aber nicht anrücken kann. Habe das Getreide keine Backqualität mehr und könne es nur noch als Futtergetreide vermarktet werden, so führe das zu großen Einbußen für die Landwirte, sagte Huber weiter.

Auswirkungen auf die Verbraucher und damit auf die Versorgung mit Mehl und Backwaren werde das jedoch nicht haben. "Getreidehandel ist global", betonte Huber. Wenn sich Getreide, das im Regen noch auf dem Feld steht, dunkel verfärbt, sind Schwärzepilze entstanden. Sie sind aber ungefährlich und können später beim geernteten Getreide herausgereinigt werden.

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Bei Wintergerste und Winterweizen, also bei längst abgeernteten Sorten, seien die Erträge höher ausgefallen als erwartet, teilte Peter Doleschel, Leiter des Instituts für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung an der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), mit. Für Getreide, das nun unter der feuchten Witterung gelitten hat und erst noch geerntet wird, rechnet er mit unterdurchschnittlichen Erträgen. Für die Futtergewinnung in der Landwirtschaft sei der Regen gut gewesen. Kleegras etwa oder Luzerne profitieren davon, sagte Doleschel. Speziell beim Thema Braugerste sieht Markus Herz von der LfL große Schwankungen hinsichtlich Qualität und Ertrag: "Das fällt lokal extrem unterschiedlich aus." Es sei noch nicht absehbar, welche Ernte man einfahre. Die Anbaufläche für Sommergerste ist in Bayern nach LfL-Angaben wieder zurückgegangen - von rund 98 600 Hektar im Vorjahr auf knapp 87 000 Hektar in diesem Jahr.

Weizen bleibt wichtigstes Getreide

Wichtigstes Getreide auf den bayerischen Feldern ist und bleibt der Weizen mit einer Anbaufläche von 498 160 Hektar. Jedoch waren es 2022 noch mehr als 510 000 Hektar. Gewachsen ist dagegen die Anbaufläche für Winterraps, und zwar um neun Prozent auf etwa 112 500 Hektar. Laut LfL hatte sich das Wetter in diesem Jahr bislang als schwierig für die Landwirtschaft gezeigt: Die Aussaat im Frühling wurde erschwert durch Kälte und Regen, dann folgte ab Mitte Mai eine lange Phase der Trockenheit und Hitze, ehe es gegen Ende Juli vielerorts zu regnen begann und deutlich kühler wurde.

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