In der Pause wird es kurz hektisch auf der Bank der beiden Verteidiger. Die Plädoyers der Anklage und der Nebenkläger im Prozess um den Mord nahe Schloss Neuschwanstein sind vorüber, der Vorsitzende Richter am Landgericht Kempten ordnet eine Pause von 15 Minuten an. Gerade hat der Vertreter der getöteten Eva L. dem Angeklagten vorgeworfen, nicht einmal ein Wort des Bedauerns geäußert zu haben. Zum ersten Mal sitzen die Eltern von L. im Gerichtssaal, ganz in Schwarz gekleidet, eine Entschuldigung aber wollen sie gar nicht. Die Verteidiger beraten mit dem Angeklagten, dann mit dem Vertreter der Nebenklage. Die Eltern geben zu verstehen, dass sie sich eine Entschuldigung verbitten. Das kann auch einer der Verteidiger verstehen, er sagt selbst: "Es ist nichts, wo man sagen kann, es tut mir leid."
Gewalttat bei Neuschwanstein:Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haftstrafe wegen Mordes und Mordversuchs
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Nach dem Gewaltverbrechen an zwei US-amerikanischen Touristinnen bei Schloss Neuschwanstein steht der 31-jährige Troy B. als Beschuldigter vor Gericht. Anklage und Nebenkläger haben jetzt ihre Plädoyers gehalten.
Von Florian Fuchs, Kempten
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