Unis:Studierendenvertretungen: Es gibt keine Gender-Probleme an Hochschulen

Über sogenannten "Gender-Verbote" wird immer wieder diskutiert. (Foto: Marijan Murat/dpa)

Seit Monaten kritisiert die CSU geschlechtergerechte Sprache. Für den Bereich Wissenschaft forciert dies CSU-Minister Markus Blume. Nun bekommt seine Argumentation Gegenwind aus den Hochschulen.

In der Gender-Debatte haben die Studierendenvertretungen mehrerer bayerischer Hochschulen Aussagen von Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) scharf kritisiert. "Uns haben als Studierendenvertretungen noch nie Beschwerden zu einem "Genderzwang" erreicht, auch zu schlechteren Bewertungen durch ein "Nicht-Gendern" ist an allen Hochschulen, die an diesem Schreiben beteiligt sind, kein Fall bekannt", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Studierendenvertretungen der Universität Erlangen-Nürnberg, Würzburg, der Ludwig-Maximilians-Uni und der Technischen Uni München, der Hochschule für angewandtes Management in Ismaning, der Hochschule München sowie der Katholischen Stiftungshochschule München.

Die Studierendenvertreter warfen Blume vor, das Thema ohne Grund weiter zu forcieren. Es sei verwunderlich, dass solch angebliche Probleme das Staatsministerium in Form von Beschwerden erreicht haben sollten, den Hochschulen selbst jedoch keine solchen Vorkommnisse bekannt seien. Die Kritik bezieht sich auf eine Aussage Blumes, wonach ihn "immer wieder Beschwerden" erreichten, dass es Benachteiligungen bei Prüfungen gebe, weil jemand "irgendeinen Gender-Leitfaden nicht beachte".+

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Sein Haus gehe diesen Meldungen nach und "tatsächlich scheint sich hier einiges verselbstständigt zu haben". Dies stimmt aus Sicht der Studierendenvertretungen aber nicht: "Wir weisen darauf hin, dass die Ressourcen des Wissenschaftsministeriums besser für die Lösung dringender Probleme im Hochschulbereich eingesetzt werden sollten. Es enttäuscht uns zutiefst, dass das Staatsministerium sich auf solch populistische Behauptungen einlässt. An den Hochschulen gibt es keinerlei Sprachregelungen bei schriftlichen Arbeiten zur geschlechtsspezifischen Sprache."

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