Mordprozess Hanna W.:Zeugen, die vorwiegend Verwirrung stiften

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Nach dem Tod der Studentin Hanna W. haben Polizeitaucher in Aschau im Chiemgau das Flussbett der Prien nach Spuren abgesucht. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Vor dem Landgericht Traunstein zeigen sich in den Aussagen einer Freundin des Angeklagten und eines Mithäftlings deutliche Ungereimtheiten. Dem Mann wurde in einem anderen Verfahren bereits eine Falschaussage nachgewiesen.

Von Benedikt Warmbrunn

Dass sie etwas durcheinandergebracht haben könnte, war Verena R. schon wenige Minuten später bewusst. Ein Donnerstag im November 2022, gerade hatte sie bei der Polizei in Traunstein ausgesagt. Es ging um den Mord an der 23 Jahre alten Medizinstudentin Hanna W., die am 3. Oktober 2022 tot in der Prien gefunden worden war. Bis zu diesem Mittag hatten die Ermittler keinen Verdächtigen, mit Verena R. hatten sie reden wollen, weil deren Kumpel Sebastian T. am frühen Morgen des 3. Oktober in Aschau nahe dem Club "Eiskeller" joggen war - zu der Zeit, zu der Hanna W. sich von dort auf den 885 Meter langen Heimweg gemacht hatte. Sebastian T. hatte bis dahin zweimal bei der Polizei ausgesagt, als Zeuge. Nachdem die Ermittler mit Verena R. geredet hatten, war T. für sie mehr als ein Zeuge. Er war nun der Tatverdächtige. Weil R. gesagt hatte, dass T. ihr bereits am 3. Oktober von dem Mord erzählt hatte, zu einem Zeitpunkt also, zu dem nur der Täter etwas davon gewusst haben kann.

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