Zugverkehr:Neues Ticket, zusätzliche Verbindungen: Das ändert sich zum Fahrplanwechsel in Bayern

Lesezeit: 2 min

Mit dem Fahrplanwechsel soll es für Bahnreisende unter anderem zusätzliche Verbindungen geben. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Seit diesem Sonntag gilt auch im Freistaat ein neuer Fahrplan im Zugverkehr. Was Bahnreisende wissen müssen - ein Überblick.

Von Maximilian Gerl

Zusätzliche Verbindungen, größere Tarifgebiete und ein neues Ticket: Der Fahrplanwechsel am 10. Dezember zieht auch für Bahnreisende in Bayern Änderungen nach sich. Vor allem für den Norden stellt die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) - sie organisiert für den Freistaat den Regionalverkehr auf der Schiene - "umfangreiche Verbesserungen" in Aussicht. Diese könnten aber mancherorts mit Verzögerung ankommen, wurden doch für die kommenden Wochen Bauarbeiten und Sperrungen angekündigt. Ein Überblick über die wichtigsten Fahrplan-Neuerungen:

Für Oberfranken bringt der Fahrplanwechsel laut BEG neue Regionalexpress-Verbindungen. Denn auf der Oberfrankenachse von Bayreuth und Hof nach Bamberg und Coburg sollen die Züge fortan stündlich pendeln. Auch auf den Zweigstrecken gibt es zusätzliche Regionalbahnen. Teils kommen neue Züge zum Einsatz.

In Mittelfranken zündet die S-Bahn Nürnberg die "zweite Betriebsstufe". Heißt: Die S 1, S 2 und S 3 fahren auf neuen Linienwegen. Die S 1 verbindet künftig Bamberg - Nürnberg - Neumarkt. Die S 2 pendelt auf der Strecke Roth - Nürnberg - Hartmannshof. Und die S 3 fährt zwischen Nürnberg - Altdorf. Die S-Bahnen 4, 5 und 6 bleiben unverändert. Zum Jahreswechsel soll dann das Gebiet des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg (VGN) wachsen: Von 2024 an gelten die Verbundangebote auch außerhalb Mittelfrankens in den Landkreisen Coburg, Hof, Kronach, Kulmbach, Wunsiedel und Tirschenreuth sowie in den Städten Coburg und Hof.

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In der Oberpfalz rollen der RE 2 aus Hof und der RE 25 aus Prag nach neuem Plan. Bislang trafen sie sich alle zwei Stunden in Schwandorf und fuhren gekuppelt nach München. Dabei kam es aber regelmäßig zu Problemen, unter anderem sprangen dann Verspätungen von der einen Linie auf die andere über. Künftig sollen die Züge daher getrennt nach Regensburg und München durchfahren, wobei sie sich stündlich abwechseln. Außerdem entsteht so zwischen Schwandorf und München eine stündliche Direktverbindung. Im Gegenzug wird aber die Expresslinie RE 50 eingekürzt: Statt bis nach München verkehrt sie nur noch im Abschnitt Nürnberg - Regensburg. Auch die Abfahrtszeiten der Linien ändern sich teils deutlich.

In Niederbayern hält der Flughafenexpress häufiger. Der Zug, der zwischen Regensburg und dem Münchner Airport pendelt, stoppt nun stündlich in Ergoldsbach und Neufahrn - statt wie bisher abwechselnd alle zwei Stunden. Aus Passau gibt es mit dem RE 3 um 23:13 Uhr eine neue Spätverbindung nach Landshut und München.

Für Schwaben sieht das Kursbuch bei der Regio-S-Bahn Donau-Iller einen dichteren Takt morgens und nachmittags vor. Dazu ändern sich die Abfahrtszeiten bei RS 71 und RS 7. Neue Zeiten gelten auch für die RB 69 zwischen Augsburg und Kaufering, damit das Erreichen von Anschlüssen hoffentlich besser funktioniert. Am Bodensee wird Lindau-Reutin von der grenzüberschreitenden S 7 häufiger angefahren. Dadurch entstehen mehr Verbindungen nach Bregenz und Romanshorn.

In Oberbayern weitet der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund seine Grenzen bis in den südlichen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, in die Landkreise Miesbach und Rosenheim sowie in die Stadt Rosenheim aus. Fahrplanänderungen stehen auf den überlasteten Strecken zwischen München und Österreich an; einzelne Züge entfallen auch. In Salzburg startet der RE 5 nach München weiterhin zehn Minuten früher. So will die BEG in Freilassing einen "Zeitpuffer von etwa einer Viertelstunde" schaffen, damit die Bundespolizei ihre Grenzkontrollen im Zug durchführen kann. Auch deshalb gab es auf der Strecke zuletzt immer wieder Verspätungen.

Außerdem führt der Freistaat mit dem Fahrplanwechsel ein neues Ticket ein. Das Bayerische SPNV-Ticket Rad, kurz "BaSTi (R)", soll die Radl-Mitnahme im Zug für einen Euro pro Fahrt ermöglichen. Allerdings nur unter vielen Ausnahmen: So gilt das Radl-Ticket nicht für wichtige Strecken wie den München-Nürnberg-Express - und den ganzen Sommer über nicht an Wochenenden und Feiertagen. Der Radverband ADFC hat das neue Ticket daher als unzureichend kritisiert: Das eigentliche Ziel einer einfacheren und zuverlässigeren Radmitnahme sei nicht erreicht. Vielerorts werde man stattdessen auf die "bisherigen, deutlich teureren Fahrradtageskarten zurückgreifen" müssen.

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