Auf dem Land ist es vielleicht etwas einfacher als in der Stadt, sagt Christine Gindhart. Und problematisch genug. Sie leitet das Theresia-Gerhardinger-Kinderhaus in Neunburg vorm Wald, weit oben in der Oberpfalz. 223 Mädchen und Buben sind für September in Krippe, Kindergarten und Hort des Kinderhauses angemeldet. 40 pädagogische Mitarbeiter kümmern sich um sie, dazu kommen Praktikanten, Verwaltungskräfte, Hausmeister. Die Ordensschwester Gindhart leitet ein großes Kinderhaus. Dieser Umstand mache ihr das Leben gerade leichter, sagt sie. Sie kann flexibel auf Ausfälle reagieren: Drei ihrer Vollzeit-Erzieher seien langfristig erkrankt, Corona. Gindhart schickte also zuletzt vormittags Betreuer aus dem Hort in die Kita. Erst nach Schulschluss kommen die Hortkinder, bis dahin können deren Erzieher aushelfen. Eine Dauerlösung ist das freilich nicht. Und gutes Personal ist auch in der Oberpfalz rar.
Sozialpolitik:Bayerische Kommunen warnen vor Betreuungsnotstand
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Der Fachkräftemangel in Kitas und Horten ist so dramatisch, dass Verbände Alarm schlagen. Der Rechtsanspruch der Eltern auf Ganztagsbetreuung sei nicht umsetzbar.
Von Anna Günther, München/Neunburg vorm Wald
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