Geschichte:Wie Dracula nach Bayern kam

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Das in der rumänischen Region Siebenbürgen gelegene Schloss Bran wird Touristen als Dracula-Schloss präsentiert. Es hat aber mit der historischen Figur des Vlad nichts zu tun. Im Gegensatz zur ganz in der Nähe gelegenen Burg Poenari. (Foto: Imago)

Ein Tyrann aus der Walachei ist vermutlich das Vorbild für die weltberühmte Figur des Blutsaugers. Schon im 15. Jahrhundert finden sich Schilderungen seiner Grausamkeit in bayerischen Klosterakten. Nürnberger Buchdrucker machten mit der Verbreitung der Greuelgeschichten schon damals ein gutes Geschäft.

Von Hans Kratzer

In den in jeder Hinsicht kuriosen 70er- und 80er-Jahren waren die Hälse vieler Heranwachsender mit Knutschflecken verziert. Manche werden sich noch daran erinnern, wie die Gezeichneten dann mithilfe von Halstüchern versuchten, jene Zuzelflecken vor dem feixenden Publikum zu verbergen. Und es wurde hämisch gelästert: "Hat dich vielleicht der Drakulla gebissen?" Der Name des berühmten Blutsaugers Dracula wurde nach damaliger Sitte gerne verballhornt, erst recht seit Polanskis Film-Parodie "Tanz der Vampire". Ein Knutschfleck - das konnte aus der Sicht der Spötter nur das Machwerk eines Drakulla sein.

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