Geschichte der Bauern-Proteste:Als ein bayerischer Bauern-Präsident Goebbels abwatschte

Lesezeit: 5 min

Der Schmied von Kochel, eine sagenhafte Gestalt, soll sich beim Bauernaufstand 1705 ausgezeichnet haben. Ob er wirklich existierte, ist unklar. Franz Defregger setzte ihm Ende des 19. Jahrhunderts ein künstlerisches Denkmal. (Foto: Imago)

Bauern und Bayern - das ist eine alte Geschichte von Anpassung an die Obrigkeit und wiederkehrenden Ausbrüchen des Zorns. Eine Annäherung an einen stolzen Berufsstand.

Von Hans Kratzer

Selten ist der Nazi-Hetzer Joseph Goebbels verbal so heftig abgewatscht worden wie im April 1930, als im Reichstag über eine drastische Steuererhöhung abgestimmt wurde. Die Nationalsozialisten spekulierten darauf, dass Reichskanzler Brüning die Stimmenmehrheit nicht erreichen werde und gehen müsse. Letztlich kam es auf das Votum des Bayerischen Bauernbunds an, dessen sieben Reichstagsabgeordnete sich zwar heftig über die Steuerbelastung aufregten. Denn viele Höfe waren aufgrund der Wirtschaftskrise schon zugrunde gegangen, und jetzt auch noch höhere Steuern. Ihr Vorsitzender Georg Eisenberger aus Ruhpolding aber überredete seine Kollegen, für das Gesetz zu stimmen, die Nazis seien das größere Übel.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusNiederbayern
:Ein Wirtshaus fürs Leben und Sterben

Der Lanz in Untergriesbach ist ein Bollwerk der bayerischen Kultur. In dem Gasthaus finden alle ihren Platz: Vereine, Stammtische, Schweigsame und Dampfplauderer. Und wenn es drauf ankommt, sind auch die Rettungssanitäter gleich zur Stelle.

Von Sebastian Beck und Hans Kratzer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: