Gericht muss entscheiden:Gnadenhof in Niederbayern will Bärin Gaia aufnehmen

Die Bärin Gaia, auch bekannt als JJ4, wurde lebend gefangen und in ein abgesperrtes Wildgehege gebracht. (Foto: Trento/PA/picture alliance / ROPI)

Das Tier hatte im April in Norditalien einen Jogger angegriffen und getötet.

Nach der tödlichen Attacke einer Bärin auf einen Jogger in Italien könnte das Tier womöglich in Niederbayern untergebracht werden. Der Gnadenhof für Bären in Bad Füssing (Landkreis Passau) habe eine schriftliche Absichtserklärung beim Verwaltungsgericht in Trient eingereicht, um das Tier vor dem Abschuss zu retten, bestätigte Arpád von Gaál, Vorsitzender des Vereins Gewerkschaft für Tiere, der den Gnadenhof betreibt. Mehrere derartige Einrichtungen hatten dem Tier nach Angaben von Gaáls Zuflucht geboten, woraufhin das Gericht zunächst von einem möglichen Abschuss abgesehen habe.

Der Gnadenhof beherbergt derzeit nach Angaben der Internetseite rund 15 Bären, die aus Gefangenschaft und nicht artgerechter Haltung stammen. Auch die Bärin Gaia könnte dort aufgenommen werden, da sie ein gesundes Tier sei, sagte der Rechtsanwalt. Auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände gäbe es genügend Platz. Von Gaál rechnet damit, dass eine Entscheidung über das Schicksal Gaias frühestens im Mai fallen könnte.

Die Bärin hatte im April in Norditalien einen Jogger angegriffen und getötet. Das Tier wurde lebend gefangen und in ein abgesperrtes Wildgehege gebracht. Mehrere Hundert Menschen hatten am Sonntag für die Freilassung von JJ4, wie das Tier noch bekannt ist, demonstriert. Sie wandten sich auch gegen die Regierung von Trient, die für die Tötung des Tieres plädiert hatte.

© SZ/DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusNach tödlicher Attacke auf drei Schafe
:Bayerns Umweltminister schließt Abschuss des Braunbären nicht aus

Die Staatsregierung versucht den Eindruck zu vermitteln, sie habe alles im Griff. Bei den betroffenen Viehhaltern und den Almbauern dagegen sind der Ärger und die Unruhe groß.

Von Andreas Glas, Matthias Köpf, Johann Osel und Christian Sebald

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: