Landkreis Rosenheim:Bär reißt in Bayern drei Schafe

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Vor etwa einem Jahr tappte im Landkreis Garmisch-Partenkirchen ein Braunbär in eine Fotofalle, nun ist ein Braunbär im Landkreis Rosenheim unterwegs. (Foto: dpa)

Erstmals seit Bruno hat im Freistaat wieder ein Bär Nutztiere getötet. Das Tier war bereits vor wenigen Tagen in der Region aufgetaucht, Menschen näherte er sich bislang nicht.

Von Christian Sebald, München

Der Bär, der vor wenigen Tagen in den Bergen im Landkreisen Rosenheim und Miesbach aufgetaucht ist, hat auf einer Weide drei Schafe angegriffen. Zwei Schafe wurden dabei getötet, das dritte erlitt so schwere Verletzungen, dass es notgetötet werden musste. Das hat das Landesamt für Umwelt (LfU) am Mittwochabend mitgeteilt. Der Angriff ereignete sich offenbar in der Nacht auf Mittwoch und geschah auf einer Weide im südlichen Landkreis Rosenheim. Damit sind erstmals, seit der Braunbär Bruno im Jahr 2006 durch die gleiche Region gestreift ist und etliche Schafe gerissen hat, wieder in Bayern Nutztiere einem Braunbären zum Opfer gefallen. Menschen waren nach Angaben des LfU nicht gefährdet.

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Nach der Entdeckung der beiden Schafskadaver und des schwer verletzten Schafs begutachtete ein Sachverständiger die Tiere und die Spuren auf der Weide. Außerdem nahm der Mann Genproben von den Kadavern. Anhand der Erstdokumentation der äußeren Verletzungen der Tiere und Bärenspuren auf der Weide, war die Sachlage aber nach Angaben des LfU sofort eindeutig. Weitergehende Erkenntnisse, zum Beispiel um welchen Bären es sich handelt, werden nach Analyse der genetischen Spuren erwartet. Bis wann mit den Ergebnissen gerechnet werden kann, war am Mittwochabend unklar.

Nach bisherigen Erkenntnissen verhält sich der Bär gegenüber Menschen scheu. Bislang fand jedenfalls noch keine Sichtung oder gar ein direkter Kontakt statt. Das LfU steht gleichwohl mit den Sicherheitsbehörden in der Region in Verbindung. Die Nutztierhalter im Grenzgebiet des Landkreises Rosenheim zu Österreich sind aufgefordert, ihre Tiere möglichst nachts einzustallen und untertags sicher einzuzäunen. Weitergehende Maßnahmen werden geprüft. Der Bär war am vergangenen Wochenende in den Bergen bei Miesbach aufgetaucht und danach offenbar nach Osten gezogen. Es wird vermutet, dass es sich um das selbe Tier handelt, das sich schon seit Wochen in der Tiroler Region Brandenberg aufhält.

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