Landkreis Landshut:Atommüll: Bürgermeister fordert Entschädigung für Kommunen

Josef Klaus (CSU), Bürgermeister von Niederaichbach, mit dem ehemaligen Kernkraftwerk Isar 2 im Hintergrund. (Foto: Armin Weigel/dpa)

"800 000 bis 1,3 Millionen Euro pro Jahr und Kommune" hält Josef Klaus, Bürgermeister der Gemeinde Niederaichbach, laut einem Medienbericht für angemessen. Als Vorbild für solche Kompensationszahlungen nennt er unter anderem Gorleben.

Eine finanzielle Entschädigung für alle Kommunen, in denen sich Atommüll-Zwischenlager befinden, hat Josef Klaus, Bürgermeister der Gemeinde Niederaichbach (Landkreis Landshut), gefordert. Eine Summe "von 800 000 bis 1,3 Millionen Euro pro Jahr und Kommune ist angemessen", sagte der Kommunalpolitiker der Welt am Sonntag (WamS). Die Gemeinden Gorleben und Ahaus hätten als Standorte von Zwischenlagern Entschädigungen bekommen. "Warum werden die anderen Kommunen anders behandelt?"

Josef Klaus (CSU) ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Standortgemeinden kerntechnischer Anlagen in Deutschland (Asketa). Bei ihrem Treffen im Juni wollen die Kommunen Entschädigung vom Bund verlangen, sagte Klaus der Zeitung. "Die Meiler werden zurückgebaut, aber die Zwischenlager existieren weiter, und niemand weiß, wie lange." Die Flächen könnten die Kommunen nicht anderweitig nutzen. "Das sind de facto Gewerbeflächen, die nichts einbringen, sondern Kosten verursachen. Dafür brauchen die Kommunen, in denen die Zwischenlager liegen, eine Kompensation."

In Niederaichbach befindet sich ein Zwischenlager, im benachbarten Essenbach war bis vor einem Jahr das Kernkraftwerk Isar 2 in Betrieb. Dieses wurde als eines der drei letzten AKW in Deutschland Mitte April 2023 vom Netz genommen. Anfang April hat der Rückbau des Meilers Isar 2 begonnen, Isar 1 befindet sich seit 2017 im Rückbau.

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