In diesem Jahr hat die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) in Bayern bislang 105 Vorfälle registriert, die sich auf die Vernichtung der europäischen Juden im Nationalsozialismus beziehen. "Antisemitische Vernichtungsfantasien" seien auch heute noch weit verbreitet, teilte RIAS am Mittwoch in München mit.
Seit Gründung 2019 habe RIAS fast 800 Vorfälle dokumentiert, die den Holocaust gutheißen, verleugnen oder verharmlosen oder auf antisemitische Weise die Erinnerung an die Verbrechen abwehren. 59 der Vorfälle seien an Bildungseinrichtungen registriert worden.
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Die meisten derartigen Fälle binnen eines Jahres wurden 2021 bei RIAS gemeldet, nämlich 250. Im Vorjahr waren es 215. Man gehe allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus, die tatsächliche Zahl dürfte um ein Vielfaches höher sein, sagte ein Sprecher.
Die Recherche- und Informationsstelle wird vom Verein für Aufklärung und Demokratie (VAD) getragen und nach eigenen Angaben vom bayerischen Familienministerium unterstützt.