Gesundheit:Importierte Antibiotika-Säfte für Kinder in Bayern eingetroffen

Das Lager einer Apotheke in Leipzig. Noch sieht es gut aus. Aber was ist, wenn sich die Regale leeren? (Foto: Waltraud Grubitzsch/dpa)

Nach drastischen Lieferengpässen hat der Freistaat in Deutschland nicht gelassene Medikamente eingeführt. Gesundheitsminister Holetschek versichert, dass keine Experimente mit der Gesundheit von Kindern gemacht würden.

Zur Bekämpfung des drastischen Mangels an Antibiotika-Säften für Kinder sind die ersten Lieferungen von in Deutschland nicht zugelassenen Medikamenten in Bayern eingetroffen. "Wir machen keine Experimente mit der Gesundheit der Kinder!", betonte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU), als er am Donnerstag in einer Dachauer Apotheke einer Lieferung beiwohnte. "Es geht hier um den Import von antibiotischen Säften, die zwar keine Zulassung in Deutschland haben - aber in dem Staat, aus dem sie importiert werden, rechtmäßig in Verkehr gebracht werden dürfen."

Kinder bekommen bei potenziell lebensbedrohlichen Erkrankungen wie Lungenentzündungen oder anderen schweren bakteriellen Infektionen Antibiotika verschrieben. Da gerade kleine Kinder keine Tabletten schlucken können, werden diese in der Regel als Saft verabreicht. Nach Angaben des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) sind diese Präparate derzeit bundesweit so knapp, dass auch für schwer erkrankte Kinder nicht ausreichend Antibiotika zur Verfügung stehen.

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Der Bund hat deshalb bereits offiziell einen "Versorgungsmangel" festgestellt. Damit können die Landesbehörden nun vorübergehend von den Vorgaben des Arzneimittelgesetzes abweichen. Seit dem 3. Mai dürfen Apotheken und Arzneimittelgroßhandelsbetriebe in Bayern entsprechend antibiotikahaltige Säfte für Kinder importieren, auch wenn diese hierzulande nicht zugelassen oder registriert sind.

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