Jahresversammlung des Bauernverbands:Warnung vor Ende der Nutztierhaltung

Der Bayerische Bauernverband (BBV) warnt vor einem Ende der Nutztierhaltung in Bayern mit Folgen weit über die Landwirtschaft hinaus. "Es geht darum, dass wir unseren Standort Landwirtschaft erhalten können", sagte Präsident Walter Heidl am Donnerstag bei der BBV-Jahresversammlung. "Das hat auch hohe Bedeutung für die Marke Bayern, für das Image Bayerns."

Anlass der Warnungen sind niedrige Erzeugerpreise bei gleichzeitig steigenden Kosten sowohl für Dünger und Energie als auch für die Tierhaltung als solche. Dem Bauernverband geht es dabei auch um die Dauerdebatten über artgerechte Tierhaltung. Finanziell zu kämpfen haben in diesem Jahr vor allem die Schweinehalter. Diese bekommen nach Heidls Worten im Schnitt nur noch 1,20 Euro für ein Kilogramm Schweinefleisch, während gleichzeitig die Marge im Einzelhandel um eine vergleichbare Summe gestiegen sei. "Das kann nicht sein", sagte Heidl. Wenn die Nutztierhaltung in Bayern sich nicht mehr lohnt, wäre nach Heidls Worten ein "Leckageeffekt" die Folge: "Das bedeutet, die Tierhaltung würde abwandern, in andere europäische oder Drittstaaten, und von dort würden die Produkte dann zu uns importiert."

Das würde nicht nur die Bauern treffen, argumentierte der BBV-Präsident - und nannte als Beispiel das vertraute Bild der Kühe auf der Weide, deren Fehlen dem Fremdenverkehr schaden würde: "Die Land- und Forstwirtschaft - und insbesondere auch die Tierhalter über die Beweidung - schaffen die Voraussetzung, dass wir Tourismusland Nummer eins sind. Hier geht es auch um Wertschöpfung in vielen anderen Regionen und Wirtschaftsbereichen."

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