Landgericht Augsburg:Mordversuche aus Langeweile

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Der 49 Jahre alte Angeklagte muss sich unter anderem wegen zehnfachen Mordversuchs verantworten. (Foto: Lukas Barth/dpa)

Ein Lkw-Fahrer wirft laut Anklage bei voller Fahrt aus dem Fenster seines Lastwagens Steine auf entgegenkommende Autos. Beim Prozessauftakt legt der Angeklagte ein Geständnis ab - und versucht, sein Motiv zu erläutern.

Von Florian Fuchs, Augsburg

Als der Stein in seiner Windschutzscheibe einschlägt, macht er alles richtig. Christian R. erschrickt, aber er reißt nicht das Steuer herum, er drosselt das Tempo, fädelt zunächst von der Überholspur der Bundesstraße wieder auf die rechte Spur ein und stoppt dann seinen Wagen. Die Scheibe war zerborsten, er selbst mit Scherben übersät, aber nur leicht verletzt. Dass es ein Stein war, der das Glas zerstörte, das war ihm schon klar in dem Moment. Dass ein Mann den Stein mit Absicht geworfen hat, das hat er erst später erfahren. Dass der mutmaßlich Schuldige seine Tat zum Prozessauftakt am Donnerstag mit dem Motiv "Langeweile" erklärt, das findet Christian R. schlicht "Wahnsinn".

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