Katholische Kirche:Bischöfe wollen Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen

"Für die Verzögerung liegt die Verantwortung klar auf der Seite Roms", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, am Montag in Augsburg. (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Zum Auftakt der Bischofskonferenz in Augsburg nannte ihr Vorsitzender, Georg Bätzing, die Demos gegen Rechtsextremismus "wunderbar" und "stark". Von dem Treffen der Bischöfe erwarte er sich ebenfalls klare Signale gegen "völkisches-nationalistisches Denken".

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, fordert ein klares Signal der katholischen Kirche gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus. "Wir müssen unsere Demokratie, unsere Freiheit, die Europaaufgeschlossenheit, die Fremdenfreundlichkeit in unserem Land verteidigen und dafür die Stimme erheben", sagte er zum Auftakt der Frühjahrsvollversammlung der katholischen Bischöfe am Montag in Augsburg.

Die Demonstrationen in Deutschland gegen Rechtsextremismus nannte Bätzing "wunderbar" und "stark". Er hoffe, dass bei dem Treffen in Augsburg ein gemeinsamer Text zu diesem Thema entstehe, sagte der Bischof von Limburg weiter. Das sei auch für die Gläubigen ein wichtiges Signal: "Denn die Gefährdung eines völkisch-nationalistischen und rechtsextremen Denkens, die gibt es leider Gottes auch unter Katholikinnen und Katholiken. Hier wäre ein deutliches und eindeutiges Signal der Bischöfe ein wesentlicher Faktor." Klar positionierte sich Bätzing zum Verhältnis zwischen AfD und Kirche: "Meine Überzeugung ist: Die Werte und Inhalte, die von beiden vertreten werden, sind nicht kompatibel."

Weiter sagte Bätzing, er sei sehr dankbar, dass sich "Bischöfe mittlerweile sehr deutlich positioniert" hätten in Fragen des Rechtspopulismus und Rechtsextremismus, aber auch zu Antisemitismus.

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