Sonderausstellung in Augsburg:Ein Riese seiner Zeit

Lesezeit: 3 min

Die Ulrich-Sonderausstellung im Diözesanmuseum Augsburg zeigt nicht nur das Leben des Heiligen, sie lässt Besucher auch ins mittelalterliche Augsburg eintauchen. (Foto: Nicolas Schnall)

Genial, sozial und ungewöhnlich groß für damalige Verhältnisse: Neue Erkenntnisse zum filmreifen Leben des heiligen Ulrich von Augsburg, ohne den die Geschichte Europas wohl anders verlaufen wäre.

Von Florian Fuchs, Augsburg

Die weiße Kasel, ein Messgewand, ist überaus reich geschmückt, mit Stickereien aus kleinen Quadraten, Kreisscheiben und Blütensternen. Neueste Untersuchungen zeigen, dass das Gewand nicht wie lange angenommen aus Leinen, sondern aus feinem Baumwollgewebe gefertigt ist, entstanden im neunten oder frühen zehnten Jahrhundert, wohl im heutigen Iran. Vergleichbare Textilien, heißt es im Ausstellungskatalog, sind im Westen kaum überliefert, schon gar nicht vollständig wie hier. Bei der groß geschneiderte weißen Kasel aus Augsburg aber ist sogar der ursprüngliche Eigentümer klar: Es muss ein Mensch gewesen sein, der für damalige Verhältnisse geradezu riesenhaft anmutete. Es gilt als sicher, dass der laut Untersuchungen seiner Knochen mehr als 1,80 Meter große heilige Ulrich diese Kasel trug.

Zur SZ-Startseite

Nationalsozialismus in Augsburg
:Ein Ort mit vielen Geschichten

Die Halle 116 diente als Außenlager des KZ Dachau und als Kaserne für die US-Armee. Nun ist es ein Lern- und Gedenkort mit einer eindrücklichen Ausstellung.

Von Florian Fuchs

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: